Blick aus dem Foyer des Allmendhauses auf den Platz. | © Regula Vogt-Kohler
Blick aus dem Foyer des Allmendhauses auf den Platz. | © Regula Vogt-Kohler
21.03.2023 – Aktuell

Das Haus für alle ist wieder offen

Eröffnung des Begegnungszentrums Hirzbrunnen im sanierten Allmendhaus

Nach zehn Jahren gibt es doch noch ein Happy End: Nach der Sanierung des Allmendhauses hat das von einem Verein getragene Begegnungszentrum Hirzbrunnen seine Türen geöffnet.

Mit Blick auf die schwindenden Mitgliederzahlen und die zurückgehenden Steuereinnahmen denken die Römisch-Katholische (RKK) und die Evangelisch-reformierte Kirche (ERK) Basel-Stadt seit etlichen Jahren über eine zukunftsorientierte und vor allem rentable Nutzung ihrer Kirchenareale nach. Wie schwierig es ist, konkrete Projekte durch- und umzusetzen, zeigt das Beispiel Allmendhaus im Basler Hirzbrunnenquartier.

Von Beginn weg hatte das 1970 eröffnete Allmendhaus nicht nur als klassisches Pfarreiheim, sondern als offenes Haus für alle gedient. Vor zehn Jahren sah es allerdings danach aus, als ob die Tage sämtlicher Gebäude auf dem Areal an der Ecke Allmendstrasse/Kleinriehenstrasse gezählt sein könnten. Pläne des Kirchenrats der RKK BS für einen Abriss aller Bauten und eine Überbauung mit Altersheim, Alterswohnungen und Quartierzentrum stiessen jedoch auf Widerstand. Insbesondere der Abbruch der Michaelskirche sorgte für Unmut.

Zu Forderungen nach einem ökumenischen Zentrum, dessen Gemeinschaftsräume über den kirchlichen Bedarf hinaus auch dem Quartier dienen könnten, äusserte sich Kirchenratspräsident Christian Griss an einer Informationsveranstaltung im Juni 2013 ablehnend. «Es kann nicht unsere Aufgabe sein, ein öffentliches Quartierzentrum zu bauen und zu betreiben.» Der primäre Zweck eines von den Kirchen getragenen Zentrums sei Begegnungsort für Gläubige.

Den Durchbruch für ein öffentliches Zentrum im sanierten Allmendhaus mit breit abgestützter Trägerschaft brachte vier Jahre später das Engagement von Andreas Courvoisier vom Büro Courvoisier Stadtentwicklung. Am 11. November 2019 fand die Gründungsversammlung des Vereins Begegnungszentrum Hirzbrunnen, der neuen Trägerschaft des Allmendhauses, statt. Zu den Trägermitgliedern zählen die Pfarrei St.Clara, die Kroatische Mission, die reformierte Kirchgemeinde Kleinbasel und der Verein Gemeindezentrum St. Markus.

Damit fehlte nur noch das Ja der Synode zu einem Kredit von knapp zwei Millionen Franken für eine Auffrischung des sanierungsbedürftigen Allmendhauses. Auf der Zielgeraden tauchte nun aber ein neuer Stolperstein auf. Die Synodenfraktion Heiliggeist beantragte Nichteintreten, zuerst solle ein Gesamtkonzept für alle Gebäude der RKK BS vorliegen. «Warum muss die katholische Kirche für einen Verein Begegnungszentrum Hirzbrunnen das Haus für zwei Millionen Franken sanieren?» fragte der Synodale Thomas Holinger. Mit 15 Ja-Stimmen gegen 6 Nein-Stimmen bei 5 Enthaltungen genehmigte die Synode schliesslich den Kredit von netto 1,89 Millionen Franken.

Am 18. März hat das Begegnungszentrum Hirzbrunnen offiziell Eröffnung gefeiert. Bereits zuvor ist nach einer einjährigen Umbauzeit das Leben in das Allmendhaus zurückgekehrt.

Regula Vogt-Kohler

 

Vorher: Das Areal St. Michael mit Kirche und Allmendhaus. | © Regula Vogt-Kohler
Nachher: Das sanierte Allmendhaus und die Kirche St. Michael. | © Regula Vogt-Kohler
Dank Oberlichtern strömt Tageslicht in den Saal im Untergeschoss. | © Regula Vogt-Kohler
Das neu eingebaute Oberlicht ist begehbar. | © Regula Vogt-Kohler
Im sanierten Allmendhaus ist unter anderem eine Kindertagesstätte untergebracht. | © Regula Vogt-Kohler
Ein Blick ins Innere des Allmendhauses. | © Regula Vogt-Kohler