09.07.2018 – Glossar

Was ist …

… ein Fremder?

Die Kirchen interessieren sich überaus stark für alles, was mit Ausländern zusammenhängt. Und das hat einen guten Grund: Abraham zieht aus seiner Heimat weg in die Fremde, und später sollen sich die Israeliten immer daran erinnern, dass sie selbst Ausländer waren: «Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen», heisst es im Anschluss an die zehn Gebote im Buch Exodus. Die Bibel stellt von der Moabiterin Rut bis zum römischen Hauptmann von Kapharnaum immer wieder Ausländer als Vorbilder hin. Wo sie nicht gerade Krieg gegen das Volk Gottes führen, sind Ausländer Freunde Gottes. Weil sich gemäss dem biblischen Zeugnis Gott auf die Seite der Fremden stellt, sehen sich die Kirchen verpflichtet, es auch zu tun.