10.07.2018 – Glossar

Was ist …

… die Vulgata?

Ab Mitte des 2. Jahrhunderts wurde die Bibel aus dem Hebräischen (Altes Testament) und Griechischen (Neues Testament) ins Lateinische übersetzt. Im Auftrag von Papst Damasus I. erarbeitete der päpstliche Sekretär Hieronymus ab 382 eine neue lateinische Übersetzung, die später Vulgata, das heisst die Allgemeine, genannt wurde. Sie bildete über Jahrhunderte die Grundlage für Liturgie und theologische Diskussionen. 1546 erklärte das Konzil von Trient die Vulgata als massgeblich für den Gebrauch in der katholischen Kirche. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–1965) entstand eine Nova Vulgata, welche die Vulgata­übersetzung anhand des hebräischen und griechischen Grundtextes überprüfte und stilistisch überarbeitete. Sie wurde 1979 eingeführt und soll in der katholischen Kirche dort verwendet werden, wo biblische Texte in lateinischer Sprache gebraucht werden.