Anstelle der Pfarrblätter «Kirche heute» (Nordwestschweiz) und «Horizonte» (Aargau) soll im Lauf des Jahres 2024 ein neues, gemeinsames Pfarrblatt erscheinen. | © Christian von Arx
Anstelle der Pfarrblätter «Kirche heute» (Nordwestschweiz) und «Horizonte» (Aargau) soll im Lauf des Jahres 2024 ein neues, gemeinsames Pfarrblatt erscheinen. | © Christian von Arx
29.03.2023 – Aktuell

Verlobung mit dem Aargauer Pfarrblatt

Beide Pfarrblattgemeinschaften befürworten ein Zusammengehen

Die Pfarrblattgemeinschaften Nordwestschweiz und Aargau, Herausgeberinnen von «Kirche heute» und «Horizonte», haben sich für die Schaffung eines gemeinsamen neuen Pfarrblatts ausgesprochen. Im vierten Quartal 2023 soll über ein Detailkonzept und die Gründung eines neuen Vereins entschieden werden.

Der Vorschlag für ein gemeinsames Pfarrblatt mit dem Aargau war das Hauptthema der 52. ordentlichen Mitgliederversammlung von «Kirche heute». Diese fand am 27. März in der Pfarrei St. Anton in Basel statt. Anwesend waren rund 70 Personen, davon 61 stimmberechtigte Delegierte der Vereinsmitglieder.

«Ja, wir wollen ein gemeinsames Produkt»: Diesen Grundsatzentscheid fällte die Versammlung mit 56:0 Stimmen bei einer Enthaltung. Zuvor hatte sie es mit 45:10 Stimmen abgelehnt, auch über eine Zusammenarbeit der bestehenden Pfarrblätter ohne neue Organisationsform abzustimmen. Diese Alternative hatte das krankheitshalber abwesende Vorstandsmitglied Geri Stöcklin (Hofstetten-Flüh) mit einem schriftlich eingereichten Antrag vorgeschlagen.

Einen neuen Verein gründen

Unter zwei Varianten für die Organisation der Trägerschaft des zukünftigen Pfarrblatts entschied sich die Versammlung mit 48:1 Stimmen, bei 5 Enthaltungen, für die Gründung eines neuen Vereins. Er soll das ganze Gebiet der Kantone Aargau, Baselland, Basel-Stadt und die solothurnische Amtei Dorneck-Thierstein umfassen. Das provisorische Modell sieht die Wahl der gleichen Anzahl Delegierter durch die (weiter bestehenden) Pfarrblattgemeinschaften von «Kirche heute» und «Horizonte» vor, ergänzt um eine Vertretung der Kantonalkirchen (kantonale Körperschaften).

Die zweite Organisationsvariante wurde mit 25:10 Stimmen abgelehnt, bei 23 Enthaltungen. Diese sah eine Vertragslösung vor: Die zwei bestehenden Pfarrblattgemeinschaften hätten die kantonalen Körperschaften (beziehungsweise eine von ihnen) beauftragt, als Arbeitgeber das neue Pfarrblatt herauszugeben.

Definitiver Entscheid bis Ende Jahr

Weiter bewilligte die Versammlung mit 56:0 Stimmen einen Betrag von 40’000 Franken für die Ausarbeitung einer Detailkonzeption für das neue Produkt und die neue Trägerorganisation. Diese Arbeit soll bis im Herbst geleistet werden. Das Aargauer Pfarrblatt beteiligt sich mit dem gleichen Betrag, das Kostendach beträgt damit 80’000 Franken. Stimmen beide Pfarrblattgemeinschaften im vierten Quartal 2023 der Konzeption und der ausgearbeiteten Struktur des neuen Trägervereins zu, sieht der Zeitplan einen Start des neuen Pfarrblatts im Frühling oder Frühsommer 2024 vor.

Stimmen an der Versammlung

Grundlage des Grundsatzentscheids an der Mitgliederversammlung von «Kirche heute» am 27. März war die Evaluation durch eine gemeinsame Projektgruppe mit «Horizonte» zwischen September 2022 und März. In der Diskussion sah Felix Wehrle, Präsident der Kirchgemeinde Muttenz und Mitglied des Steuerungsausschusses, in einem attraktiven Pfarrblatt das beste Instrument, um angesichts der hohen Zahl von Austritten die kirchenfernen Kirchenmitglieder bei der Stange zu halten. «Wir brauchen unbedingt ein neues Pfarrblatt», meinte er. Unterstützt wurde ein gemeinsames Produkt mit dem Aargau auch von Joseph Thali, Landeskirchenrat Baselland, Carla Sorato, Kirchenrätin der RKK Basel-Stadt, und von Bischofsvikar Valentine Koledoye, der als Gast an der Versammlung teilnahm.

Christoph Speiser, Präsident der Kirchgemeinde Witterswil-Bättwil, hätte es vorgezogen, zuerst über den Inhalt des neuen Produkts, dann erst über die Organisation zu entscheiden. Anton Gorrengourt, Vizepräsident der Kirchgemeinde Ettingen, wünschte sich bei der neuen Trägerschaft mehr Mitwirkungsrechte als nur die Wahl von Delegierten und nannte als Beispiel ein Referendumsrecht.

Auch Aargauer sagen Ja zur Verlobung

Die Pfarrblattgemeinschaft Aargau hat an ihrer Delegiertenversammlung vom 29. März (siehe Bericht auf www.horizonte-aargau.ch) im gleichen Sinn entschieden:
– Mit 66:28 Stimmen sagte sie Ja zu einem gemeinsamen Produkt.
– Mit 56:10 Stimmen, bei 18 Enthaltungen, entschied sie sich bei der künftigen Organisation für die Gründung eines neuen Vereins für die Herausgabe des neuen Pfarrblatts.
– Mit 52:13 Stimmen, bei 16 Enthaltungen, lehnte sie die Variante einer Vertragslösung mit den Kantonalkirchen ab.

Da somit beide Pfarrblattgemeinschaften übereinstimmende Beschlüsse gefasst haben, können die weiteren Schritte bis zum definitiven Entscheid über ein neues Pfarrblatt im vierten Quartal 2023 nun in Angriff genommen werden.

Christian von Arx

Medienmitteilung des Projektteams vom 31. März 2023 zum Grundsatzentscheid

 

Die Co-Präsidenten Dominik Prétôt (links) und Matthias Schmitz gehörten zum Projektteam und präsentierten der Versammlung die Resultate der Evaluation. | © Christian von Arx
Mit 61 stimmberechtigten Delegierten und etwa zehn Gästen war die Mitgliederversammlung verhältnismässig gut besucht. | © Christian von Arx