Über Auffahrt unterwegs
Jugendchöre, Banntag und eine Zeremonie in den Bergen
Erstmals seit 2018 konnte das Europäische Jugendchor-Festival in Basel im gewohnten Rahmen stattfinden. Das Programm umfasste auch Auftritte in Gottesdiensten und auf Freiluftbühnen in der Stadt. Auch sonst war über das Auffahrtswochenende einiges los.
Musik liegt in der Luft an diesem Samstagnachmittag in Basel. Auf mehreren Freiluftbühnen wechseln sich Jugendchöre ab und begeistern das zahlreich erschienene Publikum mit ihrem Können. Im Rahmen des Europäischen Jugendchor-Festivals haben einzelne Formationen an Auffahrt auch Gottesdienste musikalisch unterstützt. Zudem fanden mehrere Konzerte in Kirchen statt. Bei den Kurzkonzerten «auf der Strasse» ist den jugendlichen Sängerinnen und Sängern am dritten Festivaltag keine Ermüdung anzumerken. Virtuos und engagiert, mit Disziplin und Herz liefern sie Kostproben ihres Könnens.
Das Jugendchor-Festival hat nun bereits in seiner 13. Ausgabe stattgefunden und ist damit zur Tradition geworden. Auch andere Traditionen sind nach einem pandemiebedingten Unterbruch wieder aufgelebt. So machten sich unter anderem in Allschwil die Banntägler und Banntäglerinen auf den Weg, der entlang der Grenze zum Festplatz führte. Beim Apéro unterwegs erinnerte der Theologe Gabriele Balducci vom Pastoralraum Allschwil-Schönenbuch daran, warum wir zehn Tage vor Pfingsten mitten in der Woche einen Feiertag geniessen dürfen.
Jesus sei vor den Augen der Jünger von einer Wolke eingehüllt worden und verschwunden, zitierte Balducci aus der Bibel. Engel hätten die Jünger dann aber dazu aufgefordert, ihren Blick nicht nach oben zu richten, sondern sich auf ihre Aufgaben auf der Erde zu konzentrieren. An Auffahrt gehe es darum, gemeinsam unterwegs zu sein, auf Augenhöhe, sagte Balducci.
Gemeinsam unterwegs war auch eine Gruppe von rund 150 Personen, die am Samstagnachmittag in einer Zeremonie am Fuss des Morteratschgletschers im Oberengadin den sich zurückziehenden Gletschern gedachte. Mit der Feier im Hochgebirge machten Entwicklungs- und Umweltorganisationen auf die dramatischen Folgen der Klimaerwärmung aufmerksam, die nicht nur den Gletschern zusetzt. Im globalen Süden äussert sie sich vor allem in stärkeren Taifunen und Überschwemmungen, wie Father Tony aus den Philippinen erklärte.
Regula Vogt-Kohler
