Infoabend in St. Theresia Allschwil: Andreas Courvoisier zeigt, wie der Pfarreisaal aussehen könnte. | © Regula Vogt-Kohler
Infoabend in St. Theresia Allschwil: Andreas Courvoisier zeigt, wie der Pfarreisaal aussehen könnte. | © Regula Vogt-Kohler
03.06.2023 – Aktuell

St. Theresia Allschwil: Potential für ein Kirchen-, Kultur- und Begegnungszentrum für alle

Informationsabend der Kommission Zukunft Kirche: Ideen für erweiterte Nutzung

Mit zwei Kirchen verfügt die Kirchgemeinde Allschwil über ein grosszügiges Raumangebot. Kulturelle Vereine und Institutionen hingegen klagen über Raumnot. Mit einer erweiterten Nutzung könnte sich die Theresienkirche zu einem Kirchen-, Kultur- und Begegnungszentrum für alle öffnen.

St. Peter und Paul im Bereich Dorf, St. Theresia in Neuallschwil: Die römisch-katholische Kirchgemeinde Allschwil setzt sich aus zwei Pfarreien mit je einer Kirche zusammen. Mit den Mitgliederzahlen hat auch die Intensität der Nutzung abgenommen. Parallel dazu haben kulturelle Vereine und Institutionen sich immer wieder auf die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten machen müssen. Über ein eigentliches Kulturzentrum verfügt Allschwil als bevölkerungsreichste Gemeinde des Baselbiets nicht, und die neue grosse Aula im Primarschulhaus Gartenhof eignet sich nicht für jeden Anlass.

Gemeinde bekräftigt Bedürfnis nach Räumen

Vor diesem Hintergrund befasst sich die Kommission Zukunft Kirchen der römisch-katholischen Kirchgemeinde seit 2021 mit der Frage, wie eine künftige Nutzung der Allschwiler Kirchen aussehen könnte. Im März 2022 entschied die Kommission, sich auf St. Theresia zu konzentrieren. Im Oktober 2021 waren potentielle Nutzer zu ihren Bedürfnissen angefragt worden, und im März 2022 bekräftigte die politische Gemeinde das Bedürfnis nach Räumen.

Nächste Schritte waren die Genehmigung für eine offizielle Kontaktaufnahme mit der Gemeinde und der Auftrag an das externe Planungsbüro Courvoisier Stadtentwicklung für eine Potentialstudie. Diese sowie mögliche künftige Organisationsformen, bauliche Massnahmen und finanzielle Folgen waren das Thema des dritten Informationsabends im Pfarreisaal St. Theresia.

Aufbruchstimmung in St. Theresia

Die Kirche St. Theresia in Neuallschwil. | © Archiv kh

Die Präsentationen von Kommissionspräsident Beat Züger und Planer Andreas Courvoisier waren von Aufbruchstimmung getragen. Courvoisier knüpfte an eine Passage in der Festschrift zur Einweihung der renovierten Theresienkirche 1978 an: «Die Pfarrei heute in St. Theresia hat sich eindrücklich auf den Weg gemacht und ist zu neuen Ufern aufgebrochen.» Ziel sei es, ein attraktives Raumangebot für verschiedene Anlässe und Zielgruppen zu schaffen und dabei räumlich-betriebliche Synergien zwischen den pastoralen und kulturellen Aktivitäten respektive zwischen den eigenen Angeboten und Drittangeboten zu nutzen.

Der Bedarf für ein Kultur- und Gemeinschaftszentrum sei gegeben. Insbesondere sei ein vielfältig bespielbarer, flexibler, stimmungsvoller Veranstaltungsraum für 120 bis 150 Personen sowie für kleinere Anlässe gefragt. Dabei würde der grosse Kirchenraum für Gottesdienste weiterhin zur Verfügung stehen. Daran würde eine Profanierung, die der Bischof für den Fall einer erweiterten Nutzung der Kirche in Aussicht gestellt hat, nichts ändern. Mit der Kapelle würde es weiterhin einen geweihten Ort geben. Damit könne er gut leben, sagte Daniel Fischler, Pfarrer des Pastoralraums Allschwil-Schönenbuch.

Wie geht es weiter und was kostet das?

Bis zur nächsten Kirchgemeindeversammlung am 13. November erstellt Andreas Courvoisier eine Machbarkeitsstudie. Die Kirchgemeindeversammlung stimmt dann über das von der Kommission favorisierte Projekt der erweiterten Nutzung inklusive Finanzierung ab. Das Preisschild des Projekts hängt einerseits von den Kosten für die notwendigen Sanierungsarbeiten, andererseits vom Umfang der funktionalen Aufwertung ab. Die Kosten für die erweiterte Nutzung soll nicht die Kirchgemeinde allein tragen. An der Finanzierung sollen sich unter anderen die öffentliche Hand (Gemeinde, Kanton), Swisslos, Stiftungen und Spender beteiligen. Auch für den Betrieb empfiehlt Andreas Courvoisier eine breite Abstützung.

Regula Vogt-Kohler