22.02.2024 – Editorial

Sich den Ausgeschlossenen zuwenden

«In jener Zeit kam ein Aussätziger zu Jesus und bat ihn um Hilfe; er fiel vor ihm auf die Knie und sagte: Wenn du willst, kannst du mich rein machen. Jesus hatte Mitleid mit ihm; er streckte die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will – werde rein!» So haben wir es am Sonntag (11. Februar) zu Beginn des Evangeliums (Mk 1,40-45) gelesen oder gehört. Wir stellen und die Situation vor: Da ist ein Mensch, der ausserhalb der Stadt, isoliert und ausgeschlossen aus der Gesellschaft, lebt. Und Jesus wendet sich ihm zu. Einem Menschen, der nicht zu seinem Bekanntenkreis gehört, der noch nicht einmal zur Stadtgemeinschaft gehört. Dieses Beispiel zeigt uns: für Jesus spielt es keine Rolle, ob jemand zu den Ausgeschlossenen gehört, er möchte jedem Menschen helfen. Es wird berichtet, dass Jesus Mitleid mit ihm hat. Ich glaube, dieser Aussätzige kann hier als Stellvertreter für alle isolierten, am Rande stehenden Menschen angesehen werden. Jesus hat Mitleid mit ihnen und geht auf sie zu. Er berührt sie und holt sie mit dieser Berührung zurück in die Gemeinschaft.

Die Kirche von heute möchte dem Beispiel Jesu folgen, sich den Ausgeschlossenen zuzuwenden – in der diakonischen Arbeit. Sie ist an der Stelle für die Menschen da, an der andere Hilfsnetze versagt haben und sie nicht mehr auffangen. Das passiert tagtäglich in unseren Pastoralräumen, Seelsorgeeinheiten und Pfarreien, durch die Mithilfe von Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich für ihre Mitmenschen einsetzen.

Leonie Wollensack