01.07.2019 – Kurznachrichten | Schweiz

Auch die Schwyzer Katholiken sind jetzt in der RKZ

Mit hauchdünner Mehrheit haben die Katholiken im Kanton Schwyz in einer Urnenabstimmung am 30. Juni dem Beitritt zur Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ) zugestimmt. 6791 Ja standen 6664 Nein gegenüber, das entspricht einer Ja-Mehrheit von 50,5 Prozent. Die Stimmbeteiligung betrug gemäss Mitteilung der Römisch-katholischen Kantonalkirche Schwyz 20 Prozent.

Die Volksabstimmung hat eine dornenreiche Vorgeschichte. Der Kantonskirchenrat hatte im Mai 2018 beschlossen, in die RKZ einzutreten. Dagegen ergriffen fünf Kirchgemeinden das Referendum. Als eine davon ihr Begehren wieder zurückzog, musste zunächst die Frage geklärt werden, ob dies überhaupt möglich sei.

Die Schwyzer Kantonalkirche konnte der RKZ bis zur Annahme der neuen Kirchenverfassung 2014 aus rechtlichen Gründen nicht beitreten. Bislang hatte sie einen Gaststatus ohne Stimmrecht und bezahlte einen Solidaritätsbeitrag in der Höhe von 145 000 Franken an die RKZ. Mit dem Vollbeitritt wird dieser Beitrag auf rund 560 000 Franken steigen. Dieser Mehraufwand war ein Grund für das Referendum.

Die RKZ ist der Zusammenschluss der kantonalen römisch-katholischen Körperschaften in der Schweiz. Der Verein besteht seit 1971. Sein Gesamtbudget beläuft sich auf rund 12 Millionen Franken und setzt sich aus den Beiträgen der Mitglieder gemäss einem Verteilschlüssel zusammen. Mit dem positiven Entscheid schliesse die Kantonalkirche Schwyz, nach 20 Jahren ihres Bestehens, die Lücke auf schweizerischer Ebene, heisst es in der Mitteilung der Kantonalkirche. Ihre Vertreter würden sich künftig im Plenum der RKZ auch zu Wort melden, in den Gremien mitarbeiten und auf allen Stufen mitentscheiden – bislang war das aufgrund des Gaststatus nicht möglich.

Der Präsident der Schweizer Bischofskonferenz (SBK), Bischof Felix Gmür, hatte die Schwyzer im Vorfeld der Abstimmung öffentlich zu einem solidarischem Ja aufgerufen. Der Abt des Klosters Einsiedeln, Urban Federer, Mitglied der SBK, warb persönlich für ein Ja.

sda/kh