04.04.2023 – Vatikan

Schluss mit der «Entdeckungsdoktrin»

Der Heilige Stuhl hat am 30. März eine Erklärung zur sogenannten «Doktrin der Entdeckung» herausgegeben. Darin steht, dass viele Christen sich historisch «an den indigenen Völkern vergangen» hätten. Die Papst-Bullen aus dem 15. Jahrhundert, die katholische Herrscher als Freibrief zur Ausbeutung der von ihnen eroberten Kolonien betrachteten, seien zu ihrer Zeit «politische» Dokumente und nie Teil der katholischen Lehre gewesen. In einer kritischen Würdigung auf kath.ch schrieb Mariano Delgado, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Freiburg i.Ü., die Erklärung sei als Anfang eines Umdenkens zu begrüssen, sie entspreche jedoch nicht dem Stand der historischen Forschung und sei «von der üblichen kurialen ‹Sophisterei› geprägt». kh