Betteln in Basel: Eine Herausforderung. | © Denise Duplinksi/pexels.com
Betteln in Basel: Eine Herausforderung. | © Denise Duplinksi/pexels.com
02.12.2021 – Aktuell

Zum Umgang mit Bettelnden in Basel

Kirchen und Hilfsorganisationen nehmen Stellung mit Handreichung und Homepage

Für viele Baslerinnen und Basler sind die bettelnden Menschen auf der Strasse eine Herausforderung: Sie sind nicht sicher, wie sie reagieren sollen. Die Evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt, die Caritas beider Basel, die Heilsarmee Basel und die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt haben deshalb gemeinsam eine Handreichung für den Umgang mit Bettelnden in Basel erarbeitet und eine informative Homepage aufgeschaltet.

Darf man an einem bettelnden Menschen achtlos vorbeigehen? Sind wir, gerade in der Weihnachtszeit, nicht alle verpflichtet, zu spenden und unseren Wohlstand zu teilen? Aber ist es überhaupt sinnvoll, einem Bettelnden Geld zu geben? Gibt es andere Möglichkeiten zu helfen? Sind das wirklich Bettler? – Fragen wie diese beschäftigen viele Passantinnen und Passanten in der Basler Innenstadt. ERK, RKK, Caritas und Heilsarmee haben auf der Website «Betteln in Basel» Informationen und Anregungen zu solchen und ähnlichen Fragen gesammelt.

Die Website informiert über Hilfsangebote in Basel, gibt einen Überblick über die politische Debatte und informiert über die rechtliche Lage. Verfügbar sind darüber hinaus Informationen über die Lebenssituation von Roma und Romnja und Angaben zu Hilfsangeboten im Ausland. Die Website informiert aber nicht nur, sie will auch Denkanstösse für das eigene Handeln geben.

«Bettelnde Menschen sind eine Herausforderung für uns alle», erklärt Mirjam Baumann, Sozialarbeiterin bei der Kirchgemeinde Kleinbasel der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt. «Uns ist wichtig, dass die Baslerinnen und Basler sich über bettelnde Menschen informieren können und auch wissen, welche Angebote in Basel für bedürftige Menschen zur Verfügung stehen.» Es gebe eine ganze Reihe von Unterstützungsangeboten, andererseits sei die Unterstützung für Bedürftige ohne Wohnsitz in der Schweiz klar begrenzt. «Unsere praktische Arbeit bewegt sich im Spannungsfeld des Zielkonflikts zwischen auf Rückkehrförderung ausgerichteter Nothilfe und den Menschen, die aufgrund fehlender Perspektiven in ihrer Heimat hier bleiben wollen und dabei prekärste Bedingungen in Kauf nehmen.»

Die Kirchen und Hilfsorganisationen wollen mit der Handreichung und der Website «Anstösse zur Auseinandersetzung und zum Finden eines persönlichen Umgangs geben, der weder pauschalisiert noch wegschaut.»

kh