Menschen in Notlagen beistehen: Wer ist dabei?

Der Vinzenzverein Basel sucht Personen, die mitarbeiten und mitgestalten wollen

Im Vinzenzverein Basel engagieren sich Menschen, denen Helfen und Dienen Freude macht. Der Verein ist auf der Suche nach Personen, die seine karitativen Aktivitäten mitgestalten, wie der Präsident Jean-Michel Jeannin im folgenden Beitrag für «Kirche heute» erklärt.

Die Vinzenzgemeinschaft ist eine weltweite katholische Laienorganisation. Der Gründer der Gemeinschaft war Frédéric Ozanam (1813–1853). Ozanam war ein wohlhabender französischer Intellektueller und als zweifacher Lehrstuhlinhaber gut in der damaligen Gesellschaft integriert. Er hat in der Frühzeit der Industrialisierung die Gefahr wahrgenommen, dass die Industriearbeiter – ein ganzer Bevölkerungsteil – den Anschluss an die Gesellschaft zu verpassen drohten. Als Reaktion darauf nahm er die Gedanken des heiligen Vinzenz von Paul, die im Gefolge der Französischen Revolution vergessen worden waren, wieder auf.

Vinzenz von Paul ist unser Vorbild und Namengeber. Ozanam legte grossen Wert auf die Unabhängigkeit der Bewegung. Das erlaubt schlankste Strukturen bei gleichzeitig grösster Effizienz der Tätigkeit. Weltweit sind heute in 140 Ländern rund 800 000 Freiwillige in einer der Vinzenzkonferenzen tätig.

Was wir so tun

Auch im bestorganisierten Sozialstaat können Menschen in Not geraten. Die Not ist nicht immer nur materiell: Der Verlust des Arbeitsplatzes zum Beispiel greift die Würde eines Menschen an; Krankheit lässt ihn vereinsamen; ausländische Mitmenschen können es schwer haben, sich bei uns einzuleben. Es gibt auch Mitmenschen, für die die Verwaltung des Einkommens schwierig ist und die leicht in Schulden geraten.

Ziel unserer Arbeit ist es, den Mitmenschen mit Gesprächen und auch mit praktischer Hilfe beizustehen. Das Ziel soll immer sein, die Person anzuregen, die eigenen Angelegenheiten an die Hand zu nehmen und zum Beispiel eine neue Stelle zu suchen und zu finden, oder Ergänzungsleistungen zu beantragen. Diese Hilfe wird nach dem Vorbild unseres Gründers Frédéric Ozanam und unseres Namengebers, des hl. Vinzenz von Paul, in persönlichen Beziehungen geleistet. Wir helfen Menschen in Notlagen, unabhängig von ihrem Geschlecht und Alter sowie unabhängig von ihrer Herkunft und Religion.

Im Verein engagieren sich Menschen, denen Helfen und Dienen Freude macht. Wir stehen zum christlichen Glauben und der katholischen Kultur. Die einzelnen Konferenzen waren aber von Anfang an offen für Menschen anderer Konfessionen oder auch Religionen.

Wen wir suchen

Der Vinzenzverein Basel wurde am 24. August 1887 gegründet. Er gliedert sich in Konferenzen, die örtlich den früheren Pfarreien entsprechen. Wir sind auf der Suche nach Personen, welche unsere karitativen Aktivitäten mitgestalten und unterstützen. Sie möchten ihre Lebenserfahrung teilen? Sie sind jung und haben viel Energie übrig? Sie sind ein Organisationstalent? Bringen Sie sich mit Ihren Fähigkeiten ein. Wir leisten unsere Hilfe in vielfältiger Form, persönlich und diskret.

Wir bieten: Gemeinschaft, Geselligkeit und auch Weiterbildung. Gut zu wissen ist: Es wird zum Mitarbeiten keine Vereinsmitgliedschaft vorausgesetzt. Ein minimaler administrativer Aufwand ist bei allem Idealismus notwendig, und sei es auch nur, um die finanziellen Mittel korrekt zu verwalten.

Jean-Michel Jeannin, Präsident Vinzenzverein Basel