09.07.2018 – Glossar

Was ist …

… ein Konzil?

Seit Ende des zweiten Jahrhunderts kamen die Bischöfe einer Region jeweils zu «Konzilien» zusammen, wenn sie Fragen des Glaubens oder der Kirchenordnung gemeinsam regeln mussten. Die Form der Versammlungen war immer stark von der jeweiligen Versammlungskultur geprägt. Als erstes ökumenisches, also die ganze damals bekannte Welt betreffendes Konzil gilt jenes von Nicäa im Jahr 325. Wirklich aus der ganzen Welt kamen die Konzilsväter – alle Bischöfe der katholischen Kirche – aber erstmals 1962 zum Zweiten Vatikanischen Konzil, das sich in Verfahrensfragen stark an parlamentarische Regeln anlehnte. Die Frage, ob ein Konzil über dem Papst oder der Papst über dem Konzil steht, blieb viele Jahrhunderte umstritten. Das gegenwärtige Kirchenrecht sagt, dass das Bischofskollegium zusammen mit dem Papst Träger der höchsten Gewalt in der Kirche ist. Aber nur der Papst kann ein Konzil einberufen und seine Beschlüsse genehmigen.