Katholische Kirche empfängt reformierten Chor

Mozart-Konzert in Gelterkinden

«Mögen Sie Mozart?» So warb eine bescheidene Kleinanzeige in den hiesigen Medien um Liebhaber klassischer Musik, um Besucher – für Musik von keinem Geringeren als von Wolfgang Amadeus Mozart. Ebenso bescheiden entschuldigte sich die Präsidentin bei den zahlreichen Besuchern zur Einführung, dass das Konzert in der katholischen Kirche von Gelterkinden stattfinden müsse, weil die reformierte Kirche Gelterkinden zu klein sei.

Es wurden herrliche religiöse und weltliche Lieder und Gesänge und eine ganze lateinische Messe dargeboten, die Missa brevis in G (KV 140). Die Solisten setzten die Höhepunkte in diesem grossen Chorkonzert. Allen voran strahlte der Sopran von Christina Lang – sicherlich allen Gelterkindern gut bekannt. Ihre engelsgleichen Töne verzückten jede Zuhörerin, jeden Zuhörer.

Es waren zwei wunderbare Aufführungen vor nahezu ausverkauftem Haus. Die bescheidene Bitte um eine Kollekte von 25 Franken wirkte beinahe wie eine Bitte um ein Almosen. Nein, der Chor, das Orchester und die Solisten haben mehr verdient. Sie haben auch mehr verdient als den Schlussapplaus. Und es ist zu hoffen (oder gar zu bitten!), dass der reformierte Kirchenchor noch oft in der katholischen Kirche so herrlich konzertiert.

Gelterkinden kann stolz sein auf diesen wunderbaren Chor und seine Solisten. Die katholische Kirche, die leider zurzeit in arger Bredouille ist, kann mit Freude zur Kenntnis nehmen, dass Besucher aller Couleur in ihre Kirche kommen.

Bernd Bunke, Gelterkinden