Immer wieder blieb es bei guten Worten

Zum Aufruf für einen Erneuerungsprozess, «Kirche heute» Nr. 30–31/2021

Mit Interesse habe ich den Artikel «Der Bischof will alle zur Erneuerung der Kirche anhören» gelesen. Nun ja, seit Jahren hört und liest man, dass die Kirche auf ihre Mitglieder besser eingehen will. Seit Jahren und immer wieder blieb es bei den guten Worten, wichtige Taten folgten nicht, das Kirchenvolk wartete umsonst. Zugegeben, es gibt schon kirchliche Kreise, die was verändern wollen, am Schluss aber gewinnen immer wieder die konservativen Bremser an der kirchlichen Spitze.

Vor Kurzem ist wieder einmal so ein Leerstück, pardon, Lehrstück aus dem Vatikan publik geworden: Neu gilt die Weihe von Frauen zu Priesterinnen im kirchlichen Strafrecht als schwere Straftat, die mit der Höchststrafe der Exkommunikation bestraft wird. Das ist gerade das Gegenteil, was die Kirchenspitze unbedingt erledigen müsste. Wenn ich solches lese, muss ich sagen: Mir fehlt der Glauben an das Gelingen dieses Prozesses von Bischof Gmür. Wieder mal «ausser Spesen nichts gewesen». Die katholische Kirche schlägt sich wieder mal selbst. Da braucht sie sich nicht zu wundern über die Tausende von Kirchenaustritten. Wie den von mir selbst vor zwei Jahren auch. Ich bin jetzt 80-jährig und war immer sozial aktiv.

Bruno Heuberger, Oberwil