Die Kirchgemeinde Rohrdorf AG zeigt ihr Umweltzertifikat mit einem gut sichtbaren grünen Güggel bei ihren Kirchen. | © zVg
Die Kirchgemeinde Rohrdorf AG zeigt ihr Umweltzertifikat mit einem gut sichtbaren grünen Güggel bei ihren Kirchen. | © zVg
18.05.2023 – Aktuell

Grüner Güggel soll auch im Baselbiet krähen

Informationen aus der Pastoralkonferenz Basel-Landschaft

Das kirchliche Umweltzertifikat Grüner Güggel soll auch bei den Baselbieter Kirchgemeinden Einzug halten. Das war ein Thema bei der Pastoralkonferenz Basel-Landschaft.

Aktuell verzeichnet der Verein oeku Kirchen für die Umwelt als Zertifizierungsstelle 62 katholische oder reformierte Kirchgemeinden und kirchliche Institutionen, die seit 2015 das Umweltmanagementsystem Grüner Güggel eingeführt haben und nach dem Zertifikat das gleichnamige Label führen. Sie liegen in den Kantonen Bern, Solothurn, Aargau, Luzern, Zug, Zürich, Schaffhausen, Thurgau und St. Gallen. Auffällig: In der Region Nordwestschweiz, die sonst als besonders «grün» gilt, hat bisher keine einzige Kirchgemeinde den Grünen Güggel.

Das möchte Thomas Kyburz-Boutellier, der Fachverantwortliche Bildung und Spiritualität der Römisch-katholischen Kirche im Kanton Baselland und Vorstandsmitglied der Pastoralkonferenz BL, ändern. An der Pastoralkonferenz vom 3. Mai in Birsfelden nannte er das Ziel, dass bis im Herbst mehrere Baselbieter Kirchgemeinden den anderthalbjährigen Zertifizierungsprozess starten. In den ersten zwei Jahren müssen sie mit Kosten von etwa 2000 bis 4000 Franken rechnen, mit Beiträgen der Landeskirche könnten diese aber auch kleiner ausfallen. Kyburz hofft auf Unterstützung durch die pastoralen Mitarbeitenden der Kirche und durch die Landeskirche Baselland. Mit dem Grünen Güggel können Kirchgemeinden dank der Unterstützung ausgebildeter Umweltberater/innen ihre Umweltleistung verbessern. Die Schweizer Bischofskonferenz empfiehlt dies ihren Pfarreien und Kirchgemeinden ebenso wie die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz.

Stimmrecht in der Landeskirche beibehalten

An der von 27 Mitgliedern besuchten Versammlung in Birsfelden wurde der seit Anfang Jahr amtierende Präsident Daniel Fischler, Pastoralraumpfarrer im Pastoralraum Allschwil-Schönenbuch, als Präsident der Pastoralkonferenz für das Jahr 2023 formell bestätigt. Als Vizepräsident gewählt wurde Wolfgang Meier, Pastoralraumleiter des Pastoralraums Hardwald am Rhy. Meier wird, gemäss dem letztes Jahr eingeführten jährlichen Turnus unter den Pastoralräumen, die Pastoralkonferenz im Jahr 2024 präsidieren.

Bei der laufenden Revision der Kirchenverfassung der Römisch-katholischen Landeskirche Baselland spricht sich die Pastoralkonferenz für die Beibehaltung ihrer Vertretung mit Stimmrecht in der Synode und im Landeskirchenrat aus. Zu dieser Frage nahm der Vorstand Kontakt mit Bischofsvikar Valentine Koledoye auf, der mit einem Brief an den Präsidenten der Pastoralkonferenz Stellung nahm. Präsident Daniel Fischler brachte den Inhalt der Antwort den Mitgliedern an der Versammlung zur Kenntnis.

Pastorale Akzente für die Landeskirche

Die Kirchenverfassung regelt naturgemäss die Organisation und die Aufgaben der Landeskirche, also der staatskirchenrechtlichen Körperschaft. Entsprechend fehlen in der Verfassung die eigentlichen Aufgaben der Kirche, das heisst die pastoralen Schwerpunkte. Diese sollen jedoch bei der Tätigkeit der Landeskirche, beispielsweise bei Finanzierungsbeschlüssen, bekannt sein und gebührend berücksichtigt werden. Die Pastoralkonferenz in Birsfelden sammelte deshalb die Vorschläge der anwesenden Mitglieder zu den aktuellen Herausforderungen, zu wichtigen pastoralen Akzenten, kantonal zu unterstützenden Entwicklungen und zur Richtung der zukünftigen Entwicklung der Kirche in Baselland. Diese Eingaben werden vom Vorstand gebündelt und den Vertretungen der Pastoralkonferenz in Synode und Landeskirchenrat zur Kenntnis gebracht, ebenso dem Bischofsvikar, der jeweils mit beratender Stimme an der Synode teilnimmt.

Präsident Daniel Fischler rief die Mitglieder nachdrücklich zur Teilnahme an der nächsten Versammlung der Pastoralkonferenz auf, die am 22. November ganztägig in Allschwil stattfinden wird.

Christian von Arx