20.11.2019 – Region

Care-Frühstück der Schweizer Frauen*synode in Basel

Der synodale Prozess «Siebte Schweizer Frauen*synode» ist seit Januar 2017 mit zahlreichen Impulsveranstaltungen, Publikationen und Aktionen unterwegs. Am Samstag, 16.November, lud er zum vierten «Care-Frühstück mit Inhalt» ins Basler Bildungszentrum 21. Thema war der Paradigmenwechsel hin zu einer Wirtschaft, die die Abhängigkeit aller Menschen von einer gesunden Mitwelt und von gegenseitiger Fürsorge wieder ernst nehme. Rund sechzig Frauen und Männer liessen sich auf die komplexe Fragestellung ein, die von zwei prominenten Referierenden beleuchtet wurde: Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, emeritierte Professorin für Haushaltsökonomie an der Universität Giessen/D, und Prof. Dr. Mathias Binswanger, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Nordwestschweiz. In der Diskussion waren sich die Teilnehmenden einig, dass es für eine Care-zentrierte Ökonomie bedeutender Veränderungen auf verschiedenen Ebenen bedarf: Die unverzichtbaren, aber un- oder unterbezahlt vor allem von Frauen erbrachten Care-Leistungen, die bis heute auf eine strukturell vergleichbare Weise aus einer ums Geld kreisenden Wirtschaft ausgeschlossen sind wie die natürlichen Lebensgrundlagen, müssen sichtbar gemacht, besser honoriert, ins Bruttosozialprodukt aufgenommen, erforscht und sozialpolitisch berücksichtigt werden.

Die Frage, wie sich die vom Klimastreik und vom Frauen*streik gleichermassen angestossene Bewegung hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft weiter konsolidieren kann, wird auch am Grossanlass in Sursee im Zentrum stehen, der am 5. September 2020 den synodalen Prozess vorläufig abschliessen wird. Die Kernanliegen der Synode fassen eine Comic-Broschüre und ein sechsminütiger Kurzfilm zusammen, die auf www.frauensynode.ch zugänglich sind. kh