06.04.2023 – Editorial

Frühlingsfarben

Pünktlich zum Frühlingsstart hat das Pfirsichbäumchen vor dem Küchenfenster zu blühen begonnen. Die prächtigen rosafarbenen Blüten lassen auf zahlreiche Früchte hoffen. Die bisherigen Erfahrungen dämpfen allerdings die Erwartungen. Bis jetzt hat noch jedes Jahr die Kräuselkrankheit zugeschlagen. Da aber der Baum aus einem Pfirsichkern aus unserem Kompost von selbst aufgekommen ist, lassen wir die Natur einfach geschehen.

Auch die Buschwindröschen, die uns jeden Frühling mit ihren weissen Blütensternen erfreuen, sind ohne unser Zutun zu uns gelangt. Die Samen werden aber nicht durch den Wind, wie man aufgrund des Namens meinen könnte, verbreitet, sondern durch Ameisen. Eine Erklärung für den Wind in der Bezeichnung der Blume ergibt sich aus der griechischen Mythologie. Der Gattungsname Anemone leitet sich vom griechischen Wort anemos für Wind ab. Einer Sage nach verliebte sich Zephyr, der Gott des Windes, in die Nymphe Anemona, worauf Zephyrs eifersüchtige Gattin Flora ihre Konkurrentin in eine Blume verwandelte.

Eine Legende gibt es auch zur Schlüsselblume. Der Sage nach soll der gelb blühende Frühlingsklassiker dort wachsen, wo der Petrus aus der Hand gefallene Schlüssel für die Himmelspforte gelandet ist.

Während sich Buschwindröschen und Schlüsselblume schon bald wieder in den Boden zurückziehen, erinnert uns das Pfirsichbäumchen auch ohne Früchte täglich an den Frühling mit seiner Blütenpracht, die neues Leben verspricht.

Regula Vogt-Kohler