05.02.2020 – Welt

Für gleichberechtigten Zugang zu allen Diensten und Ämtern der Kirche

Die deutschsprachigen katholischen Frauenverbände fordern in einer gemeinsamen Erklärung einen gleichberechtigten Zugang von Frauen und Männern zu allen Diensten und Ämtern in ihrer Kirche. «Wir glauben, dass Menschen Gottes Ebenbild sind. Deshalb kommen Frauen und Männern die gleiche Würde und die gleichen Rechte zu», heisst es in dem am 3. Februar veröffentlichten Papier der Vorstände des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), der Katholischen Frauenbewegung (kfb) Südtirol, der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) und des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds (SKF). Die Katholische Frauenbewegung Österreich, die an dem Treffen nicht teilnehmen konnte, teilte auf Nachfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur kna mit, sie schliesse sich dem Schreiben der anderen Verbände an. In der Erklärung mit dem Titel «bleiben und erneuern!» verweisen die Verbände darauf, dass sie seit mehr als hundert Jahren die Gemeinschaft der Kirche in Pfarreien und Gemeinden wesentlich mitprägten, und betonen: «Im bewussten Bleiben in unserer Kirche übernehmen wir Verantwortung für ihre Erneuerung.» Die Vorstände der Verbände hatten das Positionspapier an einem Treffen am Wochenende vom 1./2. Februar in Rastatt (Baden-Württemberg) verabschiedet.

In einem Interview mit kath.ch macht Simone Curau-Aepli, Präsidentin des Schweizerischen Katholischen Frauenbunds, deutlich, inwiefern zum Zugang zum Amt des Diakonats, der in dem Papier ausdrücklich gefordert wird, unterschiedliche Haltungen bestehen. Den deutschen Frauen sei es wichtig, diesen Zugang als ersten Schritt anzustreben, «als niederschwelligen Türöffner für weitere Veränderungen zugunsten von Frauen». Der SKF hingegen erachte das Frauendiakonat als Sackgasse, sagt Curau-Aepli: «Wir wollen den Zugang zu allen Ämtern. Das haben wir schon früh formuliert.» kath.ch/kh