An der Buchpräsentation (von links): Marco Solari (Präsident Filmfestival Locarno), Abt Peter von Sury, Regierungsrätin Susanne Schaffner und Kantonsrätin Susanne Koch Hauser (Patronatskomitee Mariastein 2025) und Mariano Tschuor (Projektleiter Mariastein 2025). | © Christian von Arx
An der Buchpräsentation (von links): Marco Solari (Präsident Filmfestival Locarno), Abt Peter von Sury, Regierungsrätin Susanne Schaffner und Kantonsrätin Susanne Koch Hauser (Patronatskomitee Mariastein 2025) und Mariano Tschuor (Projektleiter Mariastein 2025). | © Christian von Arx
18.04.2023 – Aktuell

Fundgrube für den Weg in die Zukunft

Erinnerungsbuch zum Mariastein-Gedenkjahr

Unter dem Titel «Willkommen daheim» ist ein reich illustriertes Buch zum Gedenkjahr 2020/21 des Klosters Mariastein erschienen.

Wenn unser Leben eine glückliche Wendung nimmt, sind wir dankbar – und gehen bald wieder zur Tagesordnung über. Anders die Mönchsgemeinschaft von Mariastein. Auch 50 Jahre nach dem historischen Ereignis feiert sie ihre definitive Heimkehr nach Mariastein, als ihr Kloster, nach Jahrzehnten des Exils im benachbarten Ausland, im Jahr 1971 vom Kanton Solothurn staatsrechtlich wiederhergestellt wurde. Und als die meisten Termine des Gedenkjahrs 2021 wegen der Coronapandemie abgesagt werden mussten, sagten die Benediktiner und ihr OK nicht einfach «schade», sondern bauten das Programm mehrmals um, holten alles Verschobene nach und verlängerten ihr Gedenkjahr bis weit ins 2022.

Dazu passt, dass all die Gedankenarbeit, die innerhalb und ausserhalb des Klosters für das Mariasteiner Gedenkjahr geleistet wurde, nicht in den Wind gesprochen ist. «Willkommen daheim» hiess das Motto des Gedenkens, und so lautet jetzt auch der Titel der gewichtigen Publikation, die am 26. März im Esso-Saal des Klosters vorgestellt wurde.

Für die Buchpräsentation hatte Mariano Tschuor, Projektleiter von Mariastein 2025 und Redaktionsleiter des Buches, einen Gast zum Gespräch geladen, den man auf Anhieb nicht im Kloster erwartet hätte: den Tessiner Marco Solari, Präsident des Filmfestivals Locarno. Aber Solari konnte aus seinem Erfahrungsschatz als Delegierter des Bundesrates für die 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1991 schöpfen. Auch dort ging es um ein von Fragen und Zweifeln begleitetes Gedenken, das letztlich auf die Identität der Schweiz, ihre Bestimmung und ihren Weg in die Zukunft ausgerichtet war – wie in Mariastein.

Das Buch ist eine sinnlich gestaltete Dokumentation des Gedenkjahrs 2021/22. Im Wortlaut festgehalten sind die Reden und Vorträge des Gedenkjahrs, von der Solothurner Frau Landammann Susanne Schaffner bis zum päpstlichen Nuntius, Erzbischof Martin Krebs, vom Historiker Urs Altermatt und dem Staatsrechtler Felix Hafner bis zum OK-Präsidenten des Gedenkjahrs, Klaus Fischer.

Ganz toll sind die vielen grossformatigen Fotos, die vor allem eines zeigen: Menschen, jung und alt, Frauen und Männer, die das Gedenkjahr zusammen mit den Mönchen in Mariastein gefeiert haben. Das Erinnerungsbuch führt Leserinnen und Betrachter zu eigenen Antworten auf die Frage nach der Zukunft von Mariastein: Was muss bleiben vom Kloster- und Wallfahrtsort bei der Maria im Stein?

Die Herausgabe des Buches wurde unterstützt vom Verein der Freunde des Klosters Maristein. Es eröffnet als Band 1 eine neue Publikationsreihe: Die «Mariasteiner Schriften», die die Zeitschrift «Mariastein» ergänzen sollen. Unter anderem ist eine Festschrift zum Jubiläum der 1974 gegründeten «Freunde» in Vorbereitung, wie Hans Voegtli vom Vereinsvorstand ankündigte.

Christian von Arx