«Ich funktioniere sehr stark über Musik», sagt Lea Schlienger. | © zVg
«Ich funktioniere sehr stark über Musik», sagt Lea Schlienger. | © zVg
01.11.2018 – Aktuell

«Ein Zeichen, dass die Kirche lebt»

Lea Schlienger leitet die wöchentlichen Treffen von Adoray Basel

Die Fricktalerin Lea Schlienger engagiert sich in Basel in der katholischen Jugendbewegung Adoray. Ihr tut es gut zu sehen, wie viele junge Katholiken auf dem Weg zu Gott sind.

 

Mit Adoray hat Lea Schlienger näher zu Gott gefunden. Ihre religiöse Natur entdeckte sie erst während der Firmung; Ministrantin war sie nie. «Ich funktioniere sehr stark über Musik», sagt die 23-Jährige. Musik ist neben der Anbetung ein wichtiger Teil der Adoray-Treffen. «Orgelmusik ist ganz schön; aber sie trifft nicht immer die Gemütslage», sagt sie. In den Adoray-Treffen in der St.-Josephs-Kirche in Basel, die Schlienger seit Anfang des Jahres verantwortlich betreut, spielt sie selbst Gitarre.

Wenn sie beschreibt, was Adoray ausmacht, wird sogleich klar, was sie daran fasziniert: Der erste Teil der gut einstündigen Treffen jeden Mittwochabend in der St.-Josephskirche ist dem Lobpreis gewidmet. «Wir singen ganz verschiedene Lieder», findet sie, «mal modern und mal traditionell.» Zu ihrer Gitarre kommen bisweilen noch ein Klavier und das Rhythmusinstrument Cajón hinzu.

Der zweite Teil besteht im Impuls zu einem Bibeltext: «In der Regel gibt ein Priester diesen Impuls; gelegentlich übernehmen wir Jugendlichen das.» Dann folgt die Anbetung des Allerheiligsten, welches meist ein Priester aussetzt. «Wir sind in Basel zum Glück sehr verwöhnt mit der Anwesenheit von Priestern», sagt Schlienger dankbar. Der Adoray-Abend klingt dann mit einem gemütlichen Beisammensein aus.

Zu den Adoray-Treffen in Basel sind es von ihrem Wohnort Hellikon im aargauischen Fricktal rund 30 Kilometer. In Hellikon spielt Lea Schlienger Euphonium in der Musikgesellschaft und ist im Verein auch Präsidentin der Musikkommission.

Von Gott auf den Weg geführt

Lea Schlienger besitzt ein klares Berufungsbewusstsein. Immer wieder spricht sie davon, dass Gott sie auf diesen Weg geführt habe, um ihm näher zu sein. Das wurde ihr auch bei ihrer Berufswahl deutlich: «Ich wollte mehr als nur den Mittwochabend in das Reich Gottes investieren.»

So bewarb sie sich nach der KV-Lehre beim konfessionsunabhängigen «Campus für Christus» in Zürich, wo sie seit vier Monaten mit Christen aller Konfessionen Veranstaltungen vor allem für Jugendliche, aber auch für Ehepartner, Sportler und andere Zielgruppen organisiert. «Meine Familie steht hinter meinem Entscheid», sagt Schlienger. «Sie merken, dass es mir gut geht.»

Jährliches Adoray-Festival in Zug

Besonders eindrücklich sind für die junge Frau die jährlichen Adoray-Festivals in Zug, dieses Jahr vom 9. bis 11. November (Infos unter adorayfestival.ch). Bis zu 800 junge, meist katholische Christinnen und Christen aus der Schweiz finden dort zusammen. «Für mich ist dies ein Zeichen, dass die katholische Kirche lebt und nicht tot ist», sagt Schlienger. Das grosse Treffen bestärkt sie: «Für meinen Weg als Katholikin ist es wichtig und schön zu sehen, dass auch andere junge Katholiken auf dem Weg sind.» Dass am Festival jeweils ein Bischof teilnehme, sei für sie «ein starkes Zeichen».

Theologie zu studieren, um in der Seelsorge oder Gemeindeleitung arbeiten zu können, war nicht Schliengers Ding. Den Eintritt in ein Kloster hingegen könnte sie sich prinzipiell vorstellen; liiert ist sie nicht. «Das Kloster war bisher nicht der Weg, auf den der Herr mich ruft.»

Boris Burkhardt, kath.ch