Feierliche Einweihung der Kapelle St. Christophorus im Basler Quartier Kleinhüningen. | © zVg.
Feierliche Einweihung der Kapelle St. Christophorus im Basler Quartier Kleinhüningen. | © zVg.
01.06.2021 – Aktuell

Das Quartier im Herzen, die Zukunft im Blick

Weihe der Kapelle im Kirchenzentrum St. Christophorus

(Beinahe) unbemerkt wurde am Sonntag, 30. Mai, die Kapelle im neuen Kirchenzentrum St. Christophorus in Kleinhüningen eingeweiht. Mit der Kapelle im multifunktionalen Zentrum St. Christophorus ist die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt weiterhin im Quartier präsent.

Der Termin zur Weihe hatte zuvor coronabedingt zweimal verschoben werden müssen. Auch wenn jetzt nur 50 Personen teilnehmen durften und eine grosse Feier erst zu einem späteren Termin stattfinden kann, sollten Kapelle und Altar nun endlich die Weihe erhalten.

Bischofsvikar Dr. Valentin Koledoye feierte gemeinsam mit Pfarreileiter Mario Tosin einen festlichen Gottesdienst, begleitet von einem Organisten und einer Profisängerin. Er betonte: «Die Kirche, wie auch alle Menschen, müssen (unabhängig von Pandemie und Klimawandel) keine Angst vor der Zukunft haben. Gott und Jesus Christus sind bei den Menschen und laden immer wieder zu Kontakt und Stärkung ein.»

Genauso hält es die Römisch-Katholische Kirche in Basel-Stadt. Trotz Mitgliederrückgangs entschied man sich im Konsens mit Quartierrat, Pfarrei, Anwohnern und Kirchenleitung, die sanierungsbedürftige Kirche St. Christophorus in Kleinhüningen zwar abzureissen, aber in das neu errichtete multifunktionale Kirchenzentrum mit Alterswohnen, zwei Kindergärten, Mietwohnungen, Garten und Kinderspielplätzen auch eine Kapelle einzubauen. So kann man im Quartier präsent bleiben (das Quartier und seine Bewohner im Herzen tragen) und trotzdem eine zukunftstaugliche, sich finanziell selbst tragende Liegenschaft unterhalten (die Zukunft im Blick).

Ein Abriss einer Kirche und Neubau eines solchen multifunktionalen Zentrums sind bisher in der Schweiz einzigartig. Das 20-Millionen-Franken-Projekt ist damit ein Meilenstein in der Geschichte der Katholischen Kirche in Basel-Stadt, das auch das Vertrauen in eine Zukunft der Kirche feststellt.

Diese Kapelle hat nun ihre Weihe erhalten. In den Altar wurde die Reliquienkassette (Bestandteile von diversen Heiligen inkl. dem heiligen Christophorus) aus der alten Kirche eingesetzt und der Altar wurde mit Chrisamöl einbalsamiert. Damit sind Altar und Kapelle «geheiligt» und sakrale Räume, in denen Menschen Gott besonders nah sein können. Ebenfalls aus der alten Kirche übernommen wurde das Mosaik des heiligen Christophorus, der gleichzeitig der Schutzheilige für die Schiffer des nahe gelegenen Basler Hafens ist.

Weitere Feierlichkeiten sind entweder am 5. Juli (Gedenktag an den heiligen Christophorus) oder am Jahrestag der Weihefeier (30. Mai 2022) in hoffentlich grösserem Rahmen möglich und sollen dann nachgeholt werden.

Matthias Schmitz, Informationsbeauftragter Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt

Das Kirchenzentrum St. Christophorus in Kleinhüningen: Die Kapelle befindet sich im unteren Teil des Turms. | © zVg.
Das Mosaik, das sich auf der Fassade der abgerissenen Kirche St. Christophorus befand, hat einen Platz in der Kapelle erhalten. | © Regula Vogt-Kohler
Auch der Anker stammt von der früheren Kirche. | © Regula Vogt-Kohler