«Den Glauben nicht zur Privatsache verkommen lassen»

50 Jahre öffentlich-rechtliche Anerkennung der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt

Mit einem Festakt im Rathaus und einem Apéro im Garten des Staatsarchives feierte die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt (RKK BS) ihr 50-Jahr-Jubiläum. Die Impronauten sorgten mit ihren Improvisationen für willkommene Heiterkeit.

Am Vorabend der Präsentation der Missbrauchsstudie war die Feierlaune nicht gänzlich ungetrübt. Als man ein Jahr zuvor das Datum für die Jubiläumsfeier festgelegt habe, habe man von der Terminkollision nichts ahnen können, sagte Kirchenratspräsident Christian Griss. Zu lachen gab es dann aber doch einiges: Die Impronauten zeigten mit der spontanen Umsetzung von Begriffen Szenen aus dem Kirchenalltag.

Neben kurzen Grussbotschaften war auch eine längere Rede von Daniel Kosch, dem ehemaligen Generalsekretär der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz der Schweiz, zu hören. Weil Kosch krankheitshalber verhindert war, verlas Kirchenratspräsident Griss die Ausführungen. Dass die Kirche öffentlich-rechtlich und nicht nur als private Institution anerkannt werde, sei mehr als eine rechtstechnische Angelegenheit, heisst es in der Rede zum Stellenwert der Anerkennung. Diese beruhe auf der Überzeugung, dass die Kirche und ihr Wirken nicht Privatsache, sondern eine öffentliche Angelegenheit von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung sei.

Die Mitgliederzahlen seien hinsichtlich der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung zwar nicht völlig belanglos, doch wenn die Kirche kreativ und engagiert sei, könne sie auch als Minderheit relevant sein. Die vor 50 Jahren ausgesprochene Anerkennung nehme die Kirche und ihre Mitglieder in die Pflicht, den christlichen Glauben nicht zur Privatsache verkommen zu lassen.

Der von den Chören von St. Franziskus und der Portugiesischen Mission musikalisch umrahmte Jubiläumsanlass klang mit einem Apéro im Garten des Staatsarchivs aus.

Regula Vogt-Kohler