18.04.2024 – Editorial

Jugendliche bereichern die Gemeinden

Die Jugend ist eine spannende Phase. Im Gehirn wird «umgebaut», das Kindergehirn wird zum Erwachsenengehirn. Circa die Hälfte aller Synapsen, die vor der Pubertät vorhanden waren, gehen verloren und es werden neue geknüpft. Auch ist der Dopaminspiegel bei Jugendlichen höher als bei Erwachsenen, wodurch sie eine höhere Bereitschaft zeigen, sich auf neue – und vielleicht auch riskante – Erfahrungen einzulassen. Die Jugendlichen lernen, selbstständig und kritisch zu denken und Dinge zu hinterfragen. Dadurch laufen sie weniger Gefahr, manipuliert und instrumentalisiert zu werden. Selbstverständlich sind auch der Glaube und die kirchliche Tradition von diesen kritischen Anfragen nicht ausgeschlossen. Umso wichtiger ist es, dass wir in den Gemeinden in dieser Phase für die Jugendlichen da sind, ihnen zuhören und gemeinsam mit ihnen ihren kritischen Fragen nachgehen. Und dass wir ihnen Raum geben, sich in der Phase des «Sich-Findens» mit ihren Stärken in der Glaubensgemeinschaft als wirksam und bedeutsam erleben zu können. Jugendliche haben spannende, frische Ideen, sie bringen Fähigkeiten mit, die das praktische Gemeindeleben bereichern. Erinnern Sie selbst sich vielleicht an einen Moment in Ihrer Jugend, als Sie sich ins kirchliche Leben eingebracht haben und wie Sie sich dabei gefühlt haben? Erzählen Sie mir gern von Ihren Erlebnissen! Und schaffen wir gemeinsam einen Ort, wo Jugendliche das auch heute noch erleben dürfen.

Leonie Wollensack