Jungen Asylsuchenden helfen, bei uns Fuss zu fassen

Basel zeichnet die freiwilligen Patinnen und Paten des Vereins Puma aus

Der Kanton Basel-Stadt hat die Freiwilligen des Vereins Puma mit dem Prix schappo ausgezeichnet. Sie helfen unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden, eigenständig zu werden.

Der Verein organisiert, koordiniert, vermittelt und betreut Patenschaften für unbegleitete, minderjährige Asylsuchende und junge Erwachsene, die ohne Eltern oder Vertrauenspersonen in die Schweiz geflüchtet sind. Konkrete Hilfe bei der Bewältigung des Alltags erhalten sie derzeit von rund 40 Freiwilligen, die sich im Rahmen einer Patenschaft engagieren. Die freiwilligen Patinnen und Paten nehmen sich jede Woche bis zu vier Stunden Zeit, um einem jungen Menschen eine jugendgerechte, auf ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmte Betreuung und Unterstützung anzubieten.

Im Vordergrund steht die Verbesserung der Sprachfähigkeit sowie der schulischen Leistungen. Über die Zeit entstehen eine Beziehung und ein Vertrauensverhältnis. Es wird zusammen gekocht, spaziert oder ein Museumsbesuch unternommen. Nicht selten finden die Jugendlichen innerhalb der Familie der Patinnen und Paten die notwendige Stabilität, um in der Schweiz Fuss zu fassen und eigenständig zu werden.

Aus einer Notsituation entstanden

Die Idee für die Patenschaften entstand 2016, als zahlreiche junge Asylsuchende aus Afghanistan, Syrien und Eritrea ohne erwachsene Angehörige in die Schweiz kamen. Nach einer zweijährigen Pilotphase wurde der Verein Puma Anfang 2018 gegründet, Präsident ist Niklaus Freuler. «Kirche heute» berichtete in der Nummer 11-12/2019.

Mit der Preisverleihung am 19. Mai würdigt die schappo Kommission den Einsatz der Patinnen und Paten als äusserst wertvoll für eine erfolgreiche Integration von jungen Menschen. Der Verein Puma sei ein Paradebeispiel für eine nachhaltige, gelungene Reaktion aus der Zivilgesellschaft auf aktuelle Vorkommnisse.

Anerkennung für freiwilliges Engagement

Der Prix schappo wird vom Kanton Basel-Stadt seit 2004 zweimal jährlich an Freiwillige aus herausragenden Vereinen und Organisationen verliehen. Der Verein Puma ist der 48. Preisträger. Preisträger der letzten Jahre waren etwa Telefon 143 – Die Dargebotene Hand, die Stiftung pro pallium für die Begleitung von Familien mit schwerstkranken Kindern durch Freiwillige, oder die Schweizer Tafel beider Basel.

kh