Kirche Sogn Gion in Domat-Ems (Graubünden), Pfarrkirche Heiligkreuz in Carouge (Kanton Genf), Klosterkirche Wonnenstein in Niederteufen (Appenzell-Innerrhoden). | © Inländische Mission
Kirche Sogn Gion in Domat-Ems (Graubünden), Pfarrkirche Heiligkreuz in Carouge (Kanton Genf), Klosterkirche Wonnenstein in Niederteufen (Appenzell-Innerrhoden). | © Inländische Mission
27.12.2018 – Aktuell

Auf Hilfe von aussen angewiesen

Epiphaniekollekte am 5./6. Januar für zwei Pfarreien und ein Frauenkloster

Die Kollekte zu Epiphanie ist im Jahr 2019 für die Renovationen der Kirche Sogn Gion in Domat-Ems GR, der Pfarrkirche Heiligkreuz in Carouge GE und die Klosterkirche Wonnenstein in Niederteufen AI bestimmt.

 

Manche Kirche oder Kapelle ist durch bauliche Schäden bedroht, und in vielen Fällen fehlt das Geld, Renovationen aus eigener finanzieller Kraft zu stemmen. In diese Bresche springt die Inländische Mission (IM). Seit über 150 Jahren setzt sich die Inländische Mission zusammen mit den Schweizer Bischöfen für den Kirchenerhalt in allen Landesteilen der Schweiz ein, um Gotteshäuser als Orte von Gebet, Gottesdienst und Seelsorge zu bewahren. Auch zum Epiphaniefest 2019 ruft die IM zur Solidarität auf und bittet um Spenden. Diese gehen an zwei Pfarreien und ein Kloster, denen das Geld für unbedingt notwendige Renovationsarbeiten fehlt.

 

Kulturdenkmal Sogn Gion in Domat-Ems

Die Johannes dem Täufer geweihte römisch-katholische Kirche Sogn Gion ist eines von drei Gotteshäusern in Domat-Ems nahe Chur, die sich als Pfarrkirchen abgelöst haben. Die das Dorfbild prägende Kirche Sogn Gion wurde in ihrer heutigen Form im 16. und 17. Jahrhundert errichtet und ist ein Kulturdenkmal nationaler Bedeutung. Als Pfarrkirche wurde sie 1735 durch die mitten im Dorf gebaute Kirche Mariä Himmelfahrt abgelöst.

Die letzte Innenrenovation von Sogn Gion erfolgte 1946/47, die letzte Aussenrenovation 1960. Risse, lose Steine, undichte Dächer, Fassadendefekte, Wurmbefall am Holz und im Innern, veraltete und mangelnde Elektroinstallationen und Heizkörper machen eine umfassende Sanierung unumgänglich. Die Kosten dafür belaufen sich voraussichtlich auf fünf Millionen Franken, davon sind noch über zwei Millionen Franken ungedeckt.

 

Katholischer Vorposten von Genf

Die 1780 eingeweihte Pfarrkirche Sainte-Croix (Heiligkreuz) in Carouge war lange der katholische Vorposten vor der Stadt Genf. Der König von Sardinien-Piemont hat Carouge im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts gegründet mit dem Ziel, die Nachbarstadt Genf zu konkurrenzieren und die katholische Kirche zu stärken. 1792 kam Carouge zu Frankreich und wurde 1816 dem Kanton Genf zugeschlagen.

Die Kirche Sainte-Croix wurde nicht nur durch die Franzosen 1792 zweckentfremdet, sondern auch im Kulturkampf 1873 den romtreuen Katholiken entrissen und den Christkatholiken übergeben. Erst 1921 wurde sie den Römisch-Katholiken zurückgegeben, aber in so einem schlechten Zustand, dass man sogar den Abriss erwog. Mit einer ­kompletten Sanierung gelang es aber, den neoklassizistischen Eindruck des Gebäudes erhalten und die Innengestaltung zu erneuern.

Die nun nötige Innenrenovation kostet 850 000 Franken, während die Sanierung des Pfarrhauses, das behindertengerecht eingerichtet werden muss, mit einer Million Franken zu Buche schlägt. Im Kanton Genf gibt es eine strikte Trennung zwischen Kirche und Staat, was den Einzug von obligatorischen Kirchensteuern verunmöglicht. Umso mehr ist die Pfarrei Carouge auf die Hilfe von aussen angewiesen.

 

Frauenkloster Wonnenstein als Ruhepol

Ebenfalls einer dringenden Sanierung bedarf die in den Jahren 1685–1687 gebaute Klosterkirche Maria Rosengarten Wonnenstein der Kapuzinerinnen in Niederteufen. Das 1379 als Beginenkloster geründete Kloster nahm um 1590 die Kapuzinerinnenreform an. Nach der Kirchenrenovation von 1928/29 steht nun eine neue Sanierung an, welche die Möglichkeiten der kleinen Klostergemeinschaft bei Weitem überschreitet. Ein 2014 gegründeter Verein, der sich der Bereitstellung und Sicherung der klösterlichen Infrastruktur widmet, traf 2018 den Grundsatzentscheid, die Kirche zu renovieren. Als rechtlich selbstständiges Kloster kann dieses weder von Kirchensteuergeldern noch von einem kirchlichen Finanzausgleich profitieren. Das Kloster Wonnenstein ist ein Ruhepol und Kraftort in der Nähe der St. Galler Agglomeration, weshalb viele Personen die Kirche als Ort der Besinnung und des Gebets aufsuchen.

Inländische Mission/kh

www.im-mi.ch