Barbara van der Meulen, Leiterin Kultur Kloster Dornach, und der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli an der Buchpräsentation vom 30. Juni. | © Sascha Jeger
Barbara van der Meulen, Leiterin Kultur Kloster Dornach, und der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli an der Buchpräsentation vom 30. Juni. | © Sascha Jeger
15.07.2021 – Aktuell

Die erstaunliche Verwandlung eines Klosters

Ein Buch gibt Einblick in das neue Leben im Kloster Dornach

«Kloster Dornach 2021» heisst das soeben erschienene Buch, das in Text und Bild vor Augen führt, was bis heute aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster Dornach geworden ist.

Darf sich das Kloster Dornach noch Kloster nennen, wenn es doch keine geistliche Gemeinschaft mehr beherbergt? «Das Kloster Dornach trägt seinen Namen mit Recht und mit Bedacht», lautet die Antwort von Pfarrer Felix Terrier, der nebst seinem Hauptamt als Leiter des Pastoralraums Birstal seit 2017 als Rektor der Klosterkirche und Mitglied der Geschäftsleitung des Klosters Dornach wirkt. «Wir sind noch nicht am Ziel, aber wir sind auf einem spannenden Weg, kirchlich-religiöse Werte im Alltag des Betriebs Kloster Dornach zu etablieren.»

Ein dreifaches Jubiläum hat Barbara van der Meulen, Leiterin Kultur im Kloster Dornach, zu dieser Publikation veranlasst: 350 Jahre Kloster Dornach, 25 Jahre Stiftung Kloster Dornach, 5 Jahre Kulturprogramm. Herausgekommen ist ein 68-seitiges, grossformatiges Buch, das äusserlich an eine Menükarte im Klosterrestaurant erinnert. Und tatsächlich präsentiert der Inhalt, was das Kloster heute zu bieten hat.

1996 hob der Kapuzinerorden das Kloster auf, 1999 schenkte der Kanton Solothurn die Gebäude der Stiftung Kloster Dornach. An ihren Auftrag, die Klosteranlage zu erhalten und in ökumenischem Geist neu zu beleben, erinnern im Buch der heutige Stiftungsratspräsident Lorenz Altenbach und der Solothurner Bildungsdirektor Remo Ankli, der als Schwarzbube und Theologe dem Kloster verbunden ist. Christian Schweizer, Provinzarchivar der Schweizer Kapuziner, legt auf sechs Textseiten einen willkommenen Überblick über die Geschichte des Klosters Dornach von 1672 bis in die heutige Zeit vor, illustriert mit tollen Fotos aus dem Provinzarchiv.

Unter dem Obertitel «Aufbruch» präsentieren Barbara van der Meulen, Jonas Rapp und Felix Terrier die drei von ihnen verantworteten Standbeine des heutigen Klosterkonzepts, das die Stiftung seit 2007 verfolgt: Kultur, Gastronomie/Hotellerie, Kirche. Dazu erläutert Sandra Löwe die Aufwertung der ehemaligen Klosterzellen zu thematisch gestalteten Hotelzimmern. Was aktuell (täglich 7 bis 22 Uhr, bis 26. September) in Kloster und Klostergarten zu sehen ist, zeigen im dritten Teil «Staunen» Anja Seiler und Katrin Sperry, die Kuratorinnen der Ausstellung «Wind of Change» zum Thema des Aufbruchs.

«Die Transformation eines über 300-jährigen Klosters ist möglich, wenn alle über sich hinauswachsen und mehr als ihre Pflicht erledigen», schreibt Barbara van der Meulen in ihrem Vorwort. Ihr Buch ist eine Dokumentation dessen, was im Kloster Dornach unter der Ägide der Stiftung geschaffen worden ist. Es bestätigt, was sie selbst nur in Frageform andeutet: Der heutige Betrieb der Stiftung Kloster Dornach ist ein Beispiel für die erfolgreiche Umnutzung einer historischen Klosteranlage.

Christian von Arx