18.06.2021 – Region

Gute Rechnung, bedrohliche Aussichten

Die Jahresrechnung 2020 der Römisch-katholischen Landeskirche Baselland wurde von der Synode am 17. Juni einstimmig genehmigt. Statt nur ausgeglichen (wie budgetiert) schloss sie mit einem Mehrertrag von fast 775’000 Franken. Zum grössten Teil ist dies auf höhere Steuereinnahmen zurückzuführen, andererseits auch auf tiefere Ausgaben (nicht besetzte Stellen, nicht durchgeführte Anlässe), wie der für die Finanzen zuständige Landeskirchenrat Sergio Marelli ausführte.

Viktor Lenherr erinnerte aber daran, dass der Landeskirche ein strukturelles Defizit droht wegen der vom Kanton bis 2025 stufenweise reduzierten Steuern der juristischen Personen. Zudem wurde am 20. Mai im von freisinnigen und grünen Mitgliedern im Landrat ein Postulat eingereicht, das die Kirchensteuer der juristischen Personen überhaupt in Frage stellt. Deren Abschaffung ginge den Kirchen «ans Lebendige», wie Landeskirchenratspräsident Ivo Corvini sagte: 50 Prozent des Budgets der Landeskirche würden ausfallen, über den Finanzausgleich wären auch die Kirchgemeinden betroffen. Die Kirchen hätten gute Argumente, aber es brauche eine gemeinsame Anstrengung, um dieser Gefahr zu begegnen.

cva