18.06.2021 – Region

SiTa wird eine Regelstelle

Aus der Projektstelle «Seelsorge im Tabubereich» (SiTa) soll nach sechs Jahren eine Regelstelle im unveränderten Umfang von 40 Stellenprozent werden: Das war in der Baselbieter Synode vom 17. Juni unbestritten. Die SiTa bietet seit Anfang 2016 Seelsorge für die Sexarbeiterinnen in Basel an und wird von der RKK Basel-Stadt und der Landeskirche Baselland gemeinsam getragen, bisher wurden zweimal drei Jahre bewilligt. Auch der neue, ab 1. Januar 2022 geltende Vertrag enthält eine Befristung auf drei Jahre. Einzelne Synodale hätten fünf Jahre bevorzugt oder ganz eine Befristung verzichten wollen, die grosse Mehrheit schloss sich jedoch dem zwischen den beiden Kantonalkirchen ausgehandelten Vertragsentwurf an, womit eine Ungewissheit bis zum Auslaufen des bisherigen Vertrags vermieden wird. Ein Rückweisungsantrag erhielt nur vier Stimmen, danach wurde der Vertrag ohne Gegenstimmen genehmigt.

Seelsorge im Tabubereich sollte eigentlich keine rein katholische Aufgabe sein, sagte Landeskirchenratspräsident Ivo Corvini. Man werde deshalb im Kontakt mit den reformierten Kirchen versuchen, die SiTa auf eine ökumenische Basis zu stellen.

Zuvor hatte Landeskirchenrat Guido von Däniken mitgeteilt, dass nach Angaben des Kantons Basel-Stadt zurzeit 1205 Personen im Basler Sexgewerbe tätig seien. In der Pandemie seien viele Frauen wegen der fehlenden Erwerbsmöglichkeit in ihre Herkunftsländer zurückgekehrt. Im Jahr 2020 gab es 153 Salons und zehn Kontaktbars, fünf Jahre zuvor waren es noch 194 Salons und 17 Kontaktbars.

cva