In der oberen Reihe die fünf Mitglieder des Büros der Synode (von links): Denise Pfäffli, Vizepräsident Beat Siegfried, Präsidentin Béatrix von Sury d’Aspremont, Protokollführerin Franziska Baumann und Jeanne Locher-Polier, alle bisher. Vorne die Mitglieder des Landeskirchenrates (von links): Sergio Marelli, Silvan Ulrich, Präsident Ivo Corvini-Mohn, Wanda Bürgin, Martin Tanner, Guido von Däniken (neu) und Joseph Thali-Kernen. | © zVg
In der oberen Reihe die fünf Mitglieder des Büros der Synode (von links): Denise Pfäffli, Vizepräsident Beat Siegfried, Präsidentin Béatrix von Sury d’Aspremont, Protokollführerin Franziska Baumann und Jeanne Locher-Polier, alle bisher. Vorne die Mitglieder des Landeskirchenrates (von links): Sergio Marelli, Silvan Ulrich, Präsident Ivo Corvini-Mohn, Wanda Bürgin, Martin Tanner, Guido von Däniken (neu) und Joseph Thali-Kernen. | © zVg
10.03.2021 – Aktuell

«Den Kontakt der Kirche mit den Menschen stärken»

Synode und Landeskirchenrat von Baselland sind in die neue Amtsperiode gestartet

An ihrer ersten Sitzung hat die neu zusammengesetzte Synode (Parlament) der Römisch-katholischen Landeskirche Basel-Landschaft den Landeskirchenrat (Regierung) für die nächsten vier Jahre gewählt. In der siebenköpfigen Exekutive gab es einen Wechsel, die Leitung der Synode bleibt unverändert.

«Es gibt viel Arbeit im Weinberg des Herrn!», rief Bischofsvikar Valentine Koledoye den gegen 100 Anwesenden an der konstituierenden Sitzung der Baselbieter Synode vom 8. März im Congress Center Basel zu. Auch die politische Arbeit in der Synode sei ein Dienst im Auftrag des Herrn. Der Leiter des Bischofsvikariats St. Urs in Liestal gab den Mitgliedern des Kirchenparlaments einen Rat zum Umgang mit der unvermeidlichen Kritik: «Die Leute werden immer reden – geben Sie einfach Ihr Bestes.»

«Nicht überall gibt es ein Kirchenparlament. Wir haben hier die Chance, uns einzubringen.» Das unterstrich die Synodepräsidentin Béatrix von Sury d’Aspremont (Reinach) nach ihrer mit Applaus erfolgten Bestätigung im Amt. Für den Umgang in der Synode brauche es Respekt und Wertschätzung – «so wie wir das schon bisher gewohnt waren». Die Mitglieder sollten auch Freude an ihrer Arbeit haben können, schliesslich engagierten sich alle freiwillig.

«Mehr auf die Menschen zugehen»

Einen kurzen Rück- und Ausblick gab Landeskirchenratspräsident Ivo Corvini-Mohn (Allschwil) nach seiner Wiederwahl. In der vergangenen Amtsperiode 2017 bis 2021 habe die Landeskirche ihre Zusammenarbeit mit den Kirchgemeinden deutlich verstärkt. Die Verwaltung der Landeskirche sei modernisiert worden, die Anstellungs- und Besoldungsordnung wurde überarbeitet. Besonders betonte Corvini den Ausbau der Kommunikationsstelle: Nach dem Motto «Tue Gutes und sprich davon» gelte es, die Leistungen der Kirche bekannt zu machen. «Auch die Landeskirche kann sich dafür einsetzen, dass wieder mehr Menschen zur Kirche finden», sagte der Präsident und fügte bei: «Aber auch dafür, dass die Kirche vermehrt zu den Menschen geht.»

Das Ziel müsse sein, dass die Menschen Kontakt mit der Kirche hätten. In diesem Sinne zeigte sich Corvini angetan davon, dass Bischof Felix Gmür in seiner klaren Stellungnahme zu einem Dokument der Kleruskongregation des Vatikans im vergangenen Jahr sich selbstkritisch gefragt habe, wie der missionarische Auftrag der Pfarreien und Pastoralräume besser erfüllt werden könne. «Die Kirche muss mehr auf die Leute zugehen», meinte Corvini. Eindeutig mehr tun könne die Kirche in der Beziehung zu den Familien, von denen viele noch nie von der Kirche kontaktiert worden seien: «Seelsorge ist auch eine Bringschuld.»

Bisherige Teams machen weiter

Hauptinhalt der konstituierenden Sitzung der neuen Synode war die Bestellung der Gremien für die 18. Amtsperiode der Landeskirche Basel-Landschaft. Dabei zeigte sich grosse Kontinuität: Fast alle bisherigen Mitglieder stellten sich weiter zur Verfügung und wurden auch ohne Diskussionen gewählt. Die Wahl des Landeskirchenrates erfolgte aufgrund der Geschäftsordnung der Synode als einzige geheim, alle sieben Mitglieder wurden mit je zwischen 72 und 78 von total 80 eingegangenen und gültigen Stimmen gewählt.

Die Zusammensetzung der neu gewählten Gremien für die Amtsperiode von 2021 bis 2025:

Büro der Synode (fünf Mitglieder, alle bisher): Béatrix von Sury d’Aspremont (Reinach, Präsidentin); Beat Siegfried (Münchenstein, Vizepräsident); Franziska Baumann (Münchenstein, Protokollführerin), Jeanne Locher-Polier (Münchenstein); Denise Pfäffli (Pratteln-Augst).

Landeskirchenrat (sieben Mitglieder, davon sechs bisher): Vier Mitglieder, die nicht der Pastoralkonferenz angehören: Ivo Corvini-Mohn (Allschwil, Präsident); Sergio Marelli (Birsfelden); Wanda Bürgin (Liestal); Silvan Ulrich (Pfeffingen); drei Mitglieder, die der Pastoralkonferenz angehören: Joseph Thali-Kernen (Allschwil); Martin Tanner (Sissach); Guido von Däniken (Birsfelden, neu). Der Theologe, dipl. Sozialarbeiter und ehemalige Gemeindeleiter Guido von Däniken (71) ersetzt Landeskirchenrätin Monika Fraefel (Liestal), die nicht mehr kandidierte. Das Vizepräsidium (bisher: Wanda Bürgin) und die Ressorts teilt der Landeskirchenrat seinen Mitgliedern selbst zu.

Rekurskommission der Landeskirche (drei Mitglieder): Enrico Rosa (Pratteln, Präsident, bisher); Manuela Illgen (Pratteln, bisher); Stephan Mathis (Arlesheim, bisher Ersatzmitglied). Der Platz eines Ersatzmitglieds ist vakant.

Prüfungskommission der Synode (sieben Mitglieder, alle bisher): Viktor Lenherr (Aesch, Präsident); Nadja Bergamasco (Sissach); Erich Fischer (Allschwil); Peter Kresta (Füllinsdorf); Jörg Schwander (Laufen); Nicole Schaub Thüring (Ettingen); Denis von Sury d’Aspremont (Reinach).

Vertretung der Landeskirche Basel-Landschaft in der Diözesankonferenz des Bistums Basel: Ivo Corvini-Mohn (Allschwil, bisher).

Kommission «Arbeitswelt in Bedrängnis» (fünf Mitglieder, alle bisher): René A. Segginger (Münchenstein, Präsident); Franz Jäggi (Frenkendorf); Heinz Krüttli (Liesberg); Rösli Frick (Therwil); Felix Reber (Augst).

Bildungsgang kirchliche Jugendarbeit

Als einziges Sachgeschäft genehmigte die Synode ohne Gegenstimmen einen neuen Zusammenarbeitsvertrag für den Bildungsgang kirchliche Jugendarbeit mit Fachausweis nach ForModula. Der Vertrag zwischen den staatskirchenrechtlichen Körperschaften der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Luzern, Solothurn, St. Gallen und Zürich sowie dem Trägerverein des Theologisch-pastoralen Bildungsinstituts der deutschschweizerischen Bistümer (TBI) regelt schon seit 2012 einen gemeinsamen Bildungsgang für die kirchliche Jugendarbeit. Die seit Anfang 2021 geltende neue Vereinbarung enthält eine insgesamt kostenneutrale Umlagerung der Mitfinanzierung des Bildungsgangs.

An der konstituierenden Synode vom 8. März waren 80 Synodale anwesend und legten das Amtsgelübde ab. Damit die von den Corona-Schutzmassnahmen geforderten Abstände eingehalten werden konnten, fand die Sitzung – wie schon die zwei Synoden des Jahres 2020 – in einem grossen Saal des Congress Center in Basel statt.

Präsidentin Béatrix von Sury d‘Aspremont schloss die Sitzung in der Hoffnung, dass die nächste Synode vom 17. Juni wieder innerhalb des Kantons Baselland wird stattfinden können – vorgesehener Versammlungsort wäre Reinach.

Christian von Arx