14.01.2021 – Aktuell

Der Segen kommt per Post

Missio verlängert die Aktion Sternsingen bis zum 2. Februar

Als religiöse Veranstaltung kann die Aktion Sternsingen zwar stattfinden, allerdings gelten massive Einschränkungen. Singen ist verboten, und die Kinder dürfen keine Wohnungen betreten. Vielerorts kann man den Kleber in der Pfarrei abholen.

Ist das Sternsingen überhaupt möglich? Diese Frage stellte sich ganz akut, als der Bundesrat per 12. Dezember Veranstaltungen mit Ausnahme von religiösen Anlässen verbot. Nach einer Nachfrage beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) gab das Hilfswerk Missio grünes Licht. Das BAG stufe das Sternsingen als religiöse Veranstaltung ein. Daraus ergab sich eine der Einschränkungen, die zu beachten sind: Da nur der religiöse Teil (das Sternsingen, wenn auch ohne Singen, und das Geldsammeln) erlaubt ist, sei ein gemeinsames Essen und Trinken am Ort, wo die Kinder eingekleidet und instruiert werden, nicht zulässig, hält Missio zuhanden der Sternsinger-Verantwortlichen fest.

In vielen Pfarreien haben sich allerdings die Verantwortlichen für Nummer Sicher entschieden. So waren beispielsweise im Seelsorgeverband Angenstein dieses Jahr keine Sternsinger unterwegs. «Falls Sie gerne einen Segenskleber 2021 hätten, dürfen Sie sich gerne bei uns melden, oder Sie kommen bei uns im Sekretariat vorbei. Vielleicht kleben Sie den Segen ganz bewusst an Ihre Tür und sagen das Gedicht auf und denken an die Kinder, die wir in diesem Jahr mit unserer Aktion unterstützen möchten», heisst es auf der Homepage, wo man auch das Sternsingergedicht findet.

Auch Birsfelden hat auf die klassische Form im engen Rahmen eines Schutzkonzepts verzichtet. Der Segen kommt aber trotzdem ins Haus, einfach per Post. Die Sternsingerkinder haben im Religionsunterricht Karten gestaltet, welche die Pfarrei mit einem Segensgebet und dem bekannten Aufkleber «20*C+M+B+21» versendet. Der Briefkasten spielt auch in Therwil eine zentrale Rolle. Die Sternsinger waren zwar unterwegs, aber «nur» als Pöstler, welche die bestellten Sternsingersäckli einwarfen.

Wie Missio berichtet, haben in der ganzen Schweiz die Sternsinger neue Wege gefunden, um ihre Botschaft zu den Menschen zu bringen. In Oberriet SG tanzen sie zu «Jerusalema», und in Freiburg hat die Pfarrei ihr dreirädriges Piaggio mit Sternsingermotiven geschmückt, um so auf die Hilfsprojekte aufmerksam zu machen. Verschiedene Gruppen bieten einen virtuellen Sternsingerbesuch an, und in Willisau können die Bewohner einem Sternen-Trail folgen.

In einer Videobotschaft bedankt sich Kathrin Staniul-Stucky, die bei Missio für die Aktion Sternsingen verantwortlich ist, für den Einsatz der Sternsinger und den Begleitpersonen. Damit genug Zeit für verschiedenen Aktionen bleibt, verlängert Missio die Sternsingerzeit bis zum 2. Februar. Die Aktion Sternsingen 2021 unterstützt elf Caritas-Tageszentren in unterschiedlichen Städten der Ukraine sowie das «Haus der Barmherzigkeit» für Mädchen aus schwierigen familiären Situationen.

Regula Vogt-Kohler

 

missio.ch