Osterfeuer zu Hause: Diese Familie feierte die Osternacht im Dachgarten des eigenen Hauses (Olten, 11. April 2020). | © Christian von Arx
Osterfeuer zu Hause: Diese Familie feierte die Osternacht im Dachgarten des eigenen Hauses (Olten, 11. April 2020). | © Christian von Arx
16.04.2020 – Aktuell

Ostern 2020 – ganz neu und doch in christlicher Tradition

In der Schweiz und in den meisten Ländern der Welt konnten Christinnen und Christen dieses Jahr wegen des gefährlichen Coronavirus nicht zusammenkommen, um in ihren Gemeinschaften die Auferstehung zu feiern. Dennoch haben sie und haben die Kirchen Ostern gefeiert.

Neue Formen von Osterlob und Osterfreude wurden gesucht und gefunden. So läuteten überall in der Schweiz am Ostersonntagmorgen um 10 Uhr die Kirchenglocken, wie schon am Gründonnerstagabend. Unter dem Titel «Offene Fenster» liess etwa die Marienkirche in Olten schon zur Feier der Osternacht am Samstagabend österliche Glocken- und Orgelklänge über die Stadt erschallen. Die Klanginstallation wurde an den Fenstern, auf Balkonen und von kleinen Gruppen auf dem Platz und der Strasse vor der Kirche aufgenommen.

Viele haben die Osterbotschaft bei sich zu Hause vernommen. «Kirche heute» war zu Gast in einer Familie, die Teile der Osterliturgie selbst gestaltete, mit den Taufkerzen, die sie am Osterfeuer auf dem Dach des Hauses entzündete, mit Lesung und Evangelium. Der Vater sang das Exsultet, das uralte Osterlob, das sonst nach dem Einzug in die Kirche von Diakon oder Priester gesungen wird. Etliche Pastoralräume oder Pfarreien haben ihre von wenigen Personen gestalteten Ostergottesdienste im Internet übertragen, in Basel konnte die ökumenische Feier aus dem Münster am Fernsehen mitverfolgt werden. Auch Papst Franziskus feierte die Gottesdienste von Karwoche und Ostern ohne die Beteiligung von Massen von Gläubigen und spendete den Ostersegen «Urbi et orbi» im Innern des Petersdoms.

Christian von Arx