13.10.2019 – Vatikan

Priorin Irene lässt sich nicht entmutigen

An der in Rom laufenden Bischofssynode zu Amazonien wird es laut Einschätzung von Teilnehmern kein Stimmrecht für Frauen geben. Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr, zeigt sich enttäuscht. Entmutigen lässt sie sich jedoch nicht. «Mit grosser Freude haben wir in diesen Tagen von der Nachricht gehört, dass sich verschiedene Bischöfe für das Stimmrecht der Ordensfragen an der Synode einsetzen», sagt Gassmann auf Anfrage von kath.ch. Entsprechend sei die Meldung, wonach an der aktuellen Bischofssynode nicht mehr mit einem Stimmrecht für Frauen zu rechnen sei, «äusserst enttäuschend».

Gassmann, die sich bereits 2018 an der Bischofssynode zur Jugend für das Frauenstimmrecht stark gemacht hatte, fragt sich nun, «was wir tun können, damit diese Frage bei der nächsten Synode nicht wieder ‹zu spät› kommt? Unsere Kirche hätte dieses Zeichen der Geschwisterlichkeit so dringend nötig!» Bei aller Enttäuschung gibt sie die Hoffnung dennoch nicht auf. Eine Ordensfrau aus Australien habe kürzlich gesagt, «Durchstehvermögen» sei eine Stärke der Frauen. «Lassen wir uns nicht entmutigen», so die Benediktinerin. «Stärken und ermutigen wir uns gegenseitig! Und denken wir daran: Die Hoffnung stirbt zuletzt!» Die Priorin möchte auf alle Fälle der Hoffnung Raum geben, dass durch die Amazonassynode – mit oder ohne Stimmrecht der Frauen – «Unerwartetes, Grosses für die Zukunft unserer Kirche» geschehen könne.

Die Priorin war am 3. Oktober gemeinsam mit sieben Schwestern ihres Klosters sowie weiteren Schweizer Ordensfrauen an eine Konferenz von «Voices of faith» gereist, um sich für das Frauenstimmrecht an der Bischofssynode einzusetzen. Gemeinsam mit dem Basler Bischof Felix Gmür forderte sie auf einem Podium: Wenn nicht-geweihte Männer an der Bischofssynode abstimmen dürften, dann sollten dies auch Ordensfrauen tun dürfen.

kath.ch