06.02.2020 – Leserreaktionen

Was wäre, wenn die Not der Menschen das Handeln leiten würde …

Zu «Institutionen des Pastoralraums» («Kirche heute» Nr. 5–6/2020; Region 1, Seite 6)

Über Jahre haben Menschen Geld, das sie bei der Bank nachhaltig anlegen hätten können, der Kirche anvertraut, damit sie dieses treuhänderisch einsetzt, um die Not der Mitmenschen zu lindern. So haben sich unter anderem im Unterstützungsfonds (der RKK Basel-Stadt; die Red.) rund 1,5 Millionen Franken angesammelt.

Nun lese ich in «Kirche heute», dass davon jährlich nicht mehr als 30 000 Franken vergeben werden (dürfen). Dazu sagt die zuständige Kirchenrätin: «Wenn wir durch Spenden oder Legate den Fonds stärken können, so kann die Hilfe noch mehr Menschen zugute kommen.» Damit ist doch gesagt, dass nicht alle Menschen, die die Hilfe nötig hätten, unterstützt werden!

Da also die Ökonomie und nicht mehr die Notwendigkeit der Gesuchstellenden vorrangig das Handeln der Fondskommission bestimmt, beruhigt es mich ungemein, dass die Reserven von 1 500 000 Franken dazu ausreichen, den Fonds die nächsten 50 Jahre «am Leben zu erhalten». Ob das den notleidenden Menschen dient und im Sinn derjenigen Menschen ist, die der Kirche das Geld zu treuen Händen übergeben haben?

Christoph Bossart, Riehen