Was ist …

… strukturelle Sünde?

Wenn die Frage nach der Verantwortung für Armut und Hunger in der Welt, für Jugendarbeitslosigkeit oder Klimaerwärmung gestellt wird, steht nicht ein einzelner Mensch im Mittelpunkt. In unserer komplexen Gesellschaft sind Verantwortung und damit auch Schuld oft schon in sogenannten Sachzwängen verfestigt. In seiner Enzyklika «Sollicitudo rei socialis» sprach Papst Johannes Paul II. deshalb von «Strukturen der Sünde». Diese hätten allerdings immer ihre Wurzeln in persönlichen Sünden. Umgekehrt brauche es die Umkehr vieler, um die Strukturen der Sünde zu überwinden. Die einen Menschen sähen sich verantwortlich gegenüber ihren Mitmenschen, Christen antworteten mit ihren Handlungen auf den Ruf Gottes.