17.09.2020 – Leserreaktionen

Rom ist nicht der Papst

Leserbriefe zu «Katholische Kirche Schweiz»

Die Bezeichnung «Bremsklotz» in meinem Leserbrief (in Nr. 35–36/2020) wurde von einigen falsch interpretiert und dem Papst zugeordnet, ich aber meinte damit die Kurie, wie der Bezug auf die Aussage Jesu zeigt. Im letzten Leserbrief (in Nr. 37–38) wurde die Kurie nun hoch gelobt («es sind alles sehr hochintelligente Männer»). Dagegen möchte ich aus der Zeitschrift «Mariastein» Nr. 5/2020 eine Buchbesprechung zitieren: «Es ist beschämend, wie Papst Franziskus aus dem Kreis der engsten Mitarbeiter lieblos kritisiert und beschimpft wird. Ihre Aussagen kreisen in ihrer Angst um Verlust ihrer Position und ihrer Macht zu sehr um sich selber, sodass sie die Vergangenheit idealisieren und sich nicht gemeinsam mit Papst Franziskus aufmachen, auf einen Weg der Kirche in die Zukunft, den er als synodalen Weg sieht.»

Papst Franziskus möchte der Kirche die dringend notwendigen Reformen geben, wird aber durch seine Gegenspieler ständig daran gehindert, siehe zum Beispiel die Amazonassynode.

Für Gläubige, die Angst haben vor Reformen, hilft vielleicht folgender Gedanke: So wie eine Pflanze wächst und sich ständig an die Umwelt anpassen muss, damit sie überlebt, so müsste auch eine Kirche sich ständig anpassen. Anpassen heisst nicht den Glauben verändern, sondern die äusseren Umstände berücksichtigen. Der Priestermangel ist in dieser Hinsicht ein deutliches Zeichen hierfür.

Klaus Bürgel, Arlesheim