Das offizielle Bild vom Treffen der Bischofskonferenz mit der Delegation der RKZ am 8. Juni im Kloster Einsiedeln. | © zVg (SBK/RKZ)
Das offizielle Bild vom Treffen der Bischofskonferenz mit der Delegation der RKZ am 8. Juni im Kloster Einsiedeln. | © zVg (SBK/RKZ)
11.06.2021 – Aktuell

Keine Beschlüssse, aber ein Treffen auf Augenhöhe

Atmosphärische Festigung der Partnerschaft von Bischofskonferenz und RKZ

Im Blick auf die Erneuerung der Kirche gibt es zwischen Bischofskonferenz und Römisch-Katholischer Zentralkonferenz, aber auch innerhalb dieser Körperschaften, unterschiedliche Auffassungen. Das wurde nach einer Begegnung im Kloster Einsiedeln festgehalten. Konkrete Beschlüsse waren dort nicht geplant.

Erstmals seit der Gründung der Römisch-Katholischen Zentralkonferenz (RKZ) – diese ist der Zusammenschluss der kantonalen staatsrechtlichen Körperschaften der römisch-katholischen Kirche in der Schweiz – fand am 8. Juni im Kloster Einsiedeln auf Einladung der Schweizer Bischofskonferenz (SBK) ein Treffen der Vollversammlung der SBK mit einer zahlenmässig gleich grossen Delegation der RKZ statt. Die Begegnung stand im Zusammenhang mit dem Thema «Gemeinsam auf dem Weg für die Erneuerung der Kirche», wie einer gemeinsamen Medienmitteilung vom 11. Juni zu entnehmen ist. Diesen Erneuerungsprozess hatten die Bischöfe 2019 angekündigt, er hat aber bisher – unter anderem wegen der Erschwerungen durch die Corona-Pandemie – noch keine konkreten Formen angenommen.

Jeder Bischof ist autonom

An dem Treffen mit der RKZ-Delegation hielt Bischof Felix Gmür als Präsident der Bischofskonferenz fest, die SBK sei keine «Kirchenregierung der Schweiz», sondern eine Plattform für den «brüderlichen Austausch» der Diözesanbischöfe, Territorialäbte und Weihbischöfe. Die Autonomie der einzelnen Bischöfe bleibe unangetastet. Von den Partnern, mit denen die SBK im Austausch stehe, sei die RKZ der wichtigste.

Demgegenüber heilt Renata Asal-Steger als Präsidentin der RKZ fest, diese führe in demokratischen Prozessen Entscheidungen über gesamtschweizerische Belange der katholischen Kirche herbei. RKZ-Generalsekretär Daniel Kosch forderte, in sich widersprüchliche Haltungen etwa im Verhältnis zu den Menschenrechten und zur Gleichwürdigkeit aller Kinder Gottes zu überwinden.

«Vieles ist wichtig, ist aber nicht machbar»

Laut der gemeinsamen Medienmitteilung zeigten die Wortmeldungen, dass es neben gemeinsamen Grundüberzeugungen auch durchaus unterschiedliche Sichtweisen zu vielen Fragen gibt, und dies nicht nur zwischen SBK und RKZ, sondern auch innerhalb der jeweiligen Körperschaft. Dies betreffe auch die Frage, woher die Erneuerung in der Kirche komme und welche Eneuerung wünschbar sei. Es gelte, sich auf das gemeinsam Machbare zu fokussieren und anzuerkennen, «dass vieles, was für die Kirche wichtig ist, auf Ebene von SKB und RKZ weder machbar noch verfügbar ist».

Konkrete Beschlüsse waren für das Treffen von SBK und RKZ nicht geplant. Es bestünden aber konkrete Vorstellungen, wie die Arbeit weitergehen solle, heisst es in der Medienmitteilung.

kh