10.07.2018 – Glossar

Was ist …

… eine Reliquie?

Bereits in den Anfängen des Christentums ­wurden die Märtyrer, die Blutzeugen, verehrt. Über ihren Gräbern baute man später Kirchen, so der Petersdom in Rom über dem Grab des Apostels. Durch die Nähe zu den Heiligen erhoffte man sich Anteil an ihrer Kraft. Man begann, in den Altar einer Kirche wenigstens einen Körperteil, ein Überbleibsel, eine Reliquie einzubetten. Die Reliquienverehrung ist bereits für das 2. Jahrhundert nachgewiesen. Sie wird auch heute noch gepflegt. Im Mittelalter wurden, gestützt durch Wunderberichte, Reliquien regelrecht gehandelt – oder auch kriegerisch erobert. Denn wertvolle Reliquien förderten die Wallfahrt an ihren Aufbewahrungsort und waren so auch wirtschaftlich und politisch wichtig. Heute ist der Verkauf von Reliquien durch das Kirchenrecht verboten. Auch als Reliquien verehrt werden Gegenstände, mit denen Jesus Christus in Berührung gekommen sein soll, in Trier etwa der «Heilige Rock», der Fragmente der Tunika Jesu enthalten soll.