10.07.2018 – Allgemein

Was ist …

… eine Reduktion?

Als Reduktionen bezeichnet man die unter der Leitung von Missionaren stehenden Indiosiedlungen, die unter der spanischen Kolonialherrschaft in Südamerika ab dem 16. Jahrhundert entstanden. Ihre endgültige Ausgestaltung fanden die Reduktionen in jenen der Jesuiten in Paraguay im 17. und 18. Jahrhundert. Die Ausweisung der Jesuiten aus allen dem spanischen König unterstehenden Gebieten im Jahr 1767 bedeutete das faktische Ende der Jesuitenreduktionen. Das System der Reduktionen blieb vor allem dort, wo sie von Franziskanern oder anderen Ordensleuten verwaltet wurden, bestehen. In einigen Gebieten haben die Gemeinschaften viele Züge des Lebens in den Reduktionen bis heute bewahrt. Urteilen, welche die Reduktionen als «glückliches Christentum» und «Triumph der Humanität» lobten, steht die Kritik an den negativen Seiten gegenüber. So prägte das Aufzwingen bestimmter Formen öffentlichen und religiösen Lebens das System.