Der Basler Bischof Felix Gmür bei der Privataudienz am 29. August im Arbeitszimmer von Papst Franziskus im Apostolischen Palast in Rom. | © Vatican Media/Romano Siciliani/kath.ch
Der Basler Bischof Felix Gmür bei der Privataudienz am 29. August im Arbeitszimmer von Papst Franziskus im Apostolischen Palast in Rom. | © Vatican Media/Romano Siciliani/kath.ch
31.08.2020 – Aktuell

Papst Franziskus befasst sich mit der Kirche in der Schweiz

Bischof Felix Gmür sprach am 29. August in einer Privataudienz mit dem Papst

Der Basler Bischof Felix Gmür hatte am Samstag, 29. August, eine Privataudienz bei Papst Franziskus, wie das Katholische Medienzentrum kath.ch und Vatican News meldeten. In einer Reihe von Audienzen am gleichen Vormittag hatte der Papst zuvor unter anderem den philippinischen Kurienkardinal Luis Antonio Tagle, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, empfangen.

Über Anlass und Inhalt des überraschenden Treffens teilte das vatikanische Presseamt nichts mit, am Bischofssitz in Solothurn war nur zu erfahren, die Audienz sei privat gewesen. Offensichtlich hat sich Papst Franziskus aus erster Hand über Themen aus der Schweizer Kirche informiert. Bischof Felix Gmür ist zurzeit Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz.

Als mögliches Thema der Unterredung nennt kath.ch die von Spannungen begleitete Leitungskrise im Bistum Chur. Dieses Bistum, das auch Zürich und Teile der Innerschweiz umfasst, steht seit über einem Jahr unter einer Übergangsverwaltung durch Bischof Peter Bürcher. Beobachtern zufolge legt der päpstliche Nuntius Thomas Gullickson dieser Tage im Vatikan eine Liste möglicher Nachfolger für Bischof Vitus Huonder vor, der das Bistum bis Mai 2019 geleitet hatte. Nach dem Churer Bischofswahlrecht wird der Papst drei Kandidaten benennen, aus denen das Domkapitel Chur einen auszuwählen hat.

Neben der Leitungskrise in Chur sorgten in der Schweiz auch jüngste Richtlinien der römischen Kleruskongregation über Pfarreireformen für Kontroversen, weil darin die Leitung von Pfarreien ausschliesslich Pfarrern vorbehalten wird. Bischof Gmür hat dazu erklärt, diese Sichtweise der am 20. Juli veröffentlichten Instruktion entspreche nicht der Wirklichkeit in seinem Bistum und sei «theologisch defizitär und klerikalistisch verengt».

Christian von Arx

 

Lächeln für die Kamera: Papst Franziskus und Bischof Felix Gmür beim Fototermin für die Privataudienz vom 29. August. | © Vatican Media/Romano Siciliani/kath.ch