Für das regenreiche Sommerlager war die Jubla Arlesheim dank der neuen Regenjacken bestens gerüstet.
| © Jubla Arlesheim
Für das regenreiche Sommerlager war die Jubla Arlesheim dank der neuen Regenjacken bestens gerüstet. | © Jubla Arlesheim
26.07.2021 – Aktuell

Schlechtwetterprogramm und Humor im Notfallkoffer

Jungwacht und Blauring trotzen dem Regenwetter, besonders gefordert sind Zeltlager

Pflotsch statt grüne Wiese, Nebel statt Sonne und Aussicht: Die Sommerlager von Jungwacht und Blauring sahen sich in den ersten Juliwochen mit garstigen Wetterbedingungen konfrontiert. Da hilft es, wenn man neben Erfahrung auch Humor und Mut mitgenommen hat. 

Ein Zeltlager in der freien Natur: Das erwartete wie viele andere auch die Jubla Arlesheim. Was sich bei Sonnenschein idyllisch präsentiert, wirkt bei Regen und verhangenem Himmel eher abschreckend. Umso wichtiger ist es, dass die Infrastruktur auch für weniger einladendes Wetter bereit ist.

Die Arlesheimer schlugen ihr Lager etwas oberhalb des Dorfs Parsonz bei Savognin auf. Im Zelt auf 1600 Meter über Meer sei man der Witterung ausgesetzt, sagt Lagerleiter Gabriel Flubacher. «Man muss sich anpassen.» Eine gute Vorbereitung sei unerlässlich. Als die Kinder nach einer zweitägigen Wanderung eintrafen, standen die wichtigsten Einrichtungen bereit. «Wir waren für gröberes Wetter gewappnet.» Im Hinblick auf starken Regen und Wind wurden Gräben ausgehoben und die Zelte befestigt.

Lernen durch Erfahrung

Mit Risiken wie Unwetter umzugehen lernt man bei der Jubla von Klein auf. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene erwerben die nötigen Kompetenzen, indem sie verschiedenste Erfahrungen machen und daraus lernen, heisst es in der Medienmitteilung, die Jubla Schweiz zur schwierigen Wettersituation verschickt hat. Leitungspersonen absolvieren praxisnahe Aus- und Weiterbildungen. Die Vorgaben, die ein Lager punkto Sicherheit zu erfüllen habe, seien viel strenger als in früheren Zeiten, meint Gabriel Flubacher.

Wenn das Wetter nicht wie gewünscht mitspiele, sei es besonders wichtig, dass alles funktioniere, aber auch dass die Moral nicht untergehe. Das habe in Parsonz super geklappt. Am Lager haben Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahre teilgenommen. Die Gruppe sei wild gemischt gewesen, sagt der Lagerleiter. Während die einen schon über viel Erfahrung verfügten, war es für andere eine Premiere. Flubacher zeigt sich beeindruckt von der Bereitschaft der Jüngsten, sich auf das Abenteuer Zeltlager einzulassen. «Es braucht einen gewissen Mut, als Kind mitzukommen.»

Humor mitnehmen

Wer sich in ein Lager begibt, sollte auf keinen Fall den Humor zu Hause lassen. Der gehört ebenso zur Notfallausrüstung wie ein Schlechtwetterprogramm. «Es gilt Galgenhumor zu entwickeln», sagt Gabriel Flubacher. «Also zum Beispiel Sonnencreme einschmieren, wenn es regnet.» Die Sissacher haben es in Rueun bei Ilanz mit einem Sonnentanz versucht – erfolgreich, wie dem Lagertagebuch zu entnehmen ist.

Und was, wenn alles nichts hilft und eine Situation eintritt, in der nichts mehr geht? Für diesen Fall steht den Scharen ein kantonales und nationales Krisenteam zur Verfügung, das bei Bedarf unterstützt und begleitet. Zu Lagerabbrüchen wie jetzt wegen der Nässe komme es aber sehr selten, sagt Kassandra Obrist vom Krisenteam Region Basel.

Immerhin habe die Jubla Rheinfelden-Magden in der wettermässig durchzogenen ersten Woche einen Teil des Programms durchführen können. So sei sogar eine Wanderung möglich gewesen. Dann aber verdüsterte sich die Lage so, dass die Lagerschar zuerst die Notunterkunft aufsuchte und dann das Zeltlager kontrolliert abbaute. Nach einem Tag Pause ging es dann zu Hause in Rheinfelden weiter, und den Abschluss machte ein bunter Abend, an dem auch die Eltern teilnehmen konnten.

Regula Vogt-Kohler

Die Jubla Sissach verbrachte ihr Sommerlager in Rueun nahe Ilanz. Zum Programm gehörte ein Besuch der Ruine Jörgenberg. Nebelschwaden sorgten für mystische Stimmung. | © Jubla Sissach