02.01.2020 – Vatikan

Papst: «Frauen an allen Entscheidungsprozessen beteiligen»

Papst Franziskus hat zu Beginn des neuen Jahres einen stärkeren Einsatz für die Würde von Frauen angemahnt. In seiner Predigt im Neujahrsgottesdienst sagte er, Frauen müssten an allen Entscheidungsprozessen beteiligt werden. «Wenn wir eine bessere Welt wollen, die ein Haus des Friedens und nicht Schauplatz für Krieg ist, möge uns die Würde jeder Frau am Herzen liegen», sagte das Kirchenoberhaupt am Neujahrstag bei einer Messe im Petersdom. «Eine Errungenschaft für die Frau ist eine Errungenschaft für die ganze Menschheit», so Franziskus in seiner Predigt zum katholischen Fest der Gottesmutter Maria. Frauen müssten an den Entscheidungsprozessen voll beteiligt werden.

Zudem kritisierte der Papst, Frauen würden «ständig beleidigt, geschlagen, vergewaltigt und dazu gebracht, sich zu prostituieren oder das Leben in ihrem Schoss auszulöschen». «Jede Gewalt an der Frau ist eine Schändung Gottes, der von einer Frau geboren wurde», denn «im Schoss einer Frau haben sich Gott und die Menschheit verbunden, um sich nie mehr zu trennen», so Franziskus. «Daran, wie wir den Leib der Frau behandeln, erkennen wir den Grad unserer Menschlichkeit.» Zu oft werde der Leib von Frauen «auf den profanen Altären der Werbung, des Gewinns und der Pornografie geopfert, ausgebeutet wie ein Nutzobjekt». Stattdessen müsse der Leib von Frauen «vom Konsumismus befreit werden, geachtet und geehrt werden». Die Mutterschaft von Frauen werde «gedemütigt, weil das einzige Wachstum, das interessiert, das Wirtschaftswachstum ist». Dabei zeige die Frau, «dass der Sinn des Lebens nicht darin besteht, immer weiter etwas zu produzieren, sondern für das, was da ist, Sorge zu tragen». kath.ch