Bischof Felix Gmür (links) und Kirchenratspräsident Lukas Kundert präsentieren die unterzeichnete Absichtserklärung – zur Freude von Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field. | © Dominik Plüss/erks-bs
Bischof Felix Gmür (links) und Kirchenratspräsident Lukas Kundert präsentieren die unterzeichnete Absichtserklärung – zur Freude von Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field. | © Dominik Plüss/erks-bs
15.04.2019 – Aktuell

Ökumenische Absichtserklärung zum Jubiläumsauftakt

1000 Jahre Basler Münster: ökumenischer Festgottesdienst mit Bischof Felix Gmür

Mit einem feierlichen Gottesdienst haben Kirchenratspräsident Lukas Kundert, Münsterpfarrerin Caroline Schröder Field und Bischof Felix Gmür das 1000-Jahr-Jubiläum eröffnet. Im Rahmen des Gottesdienstes haben Kundert und Gmür eine Absichtserklärung zur Erhaltung und zum Ausbau der Ökumene vor Ort unterzeichnet.

 

Applaus brandete auf im Basler Münster, als Lukas Kundert, Pfarrer und Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt (ERK BS), und Felix Gmür, Bischof des Bistums Basel, die unterschriebenen Erklärungen in die Höhe hielten. Die beiden bekunden darin die Absicht, der am 16. September 2018 von Kardinal Kurt Koch und Gottfried Locher, Präsident der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa, unterzeichneten Erklärung auf lokaler Ebene Ausdruck zu verleihen.

«Sie wollen zur Annäherung der jeweiligen Kirchenverständnisse beitragen und das Ziel der sichtbaren Kirchengemeinschaft im Blick behalten», heisst es in der Erklärung, die Lukas Kundert und Felix Gmür im Namen ihrer Kirchen im ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung des 100-Jahre-Jubiläums des Basler Münsters unterzeichnet haben. Vor Ort soll die Ökumene erhalten und ausgebaut werden, insbesondere in den Bereichen Religionsunterricht an den Schulen, Spital-, Gefängnis- und Altersheimseelsorge, offene Kirchenarbeit, Seelsorgedienst für Asylsuchende, spirituelle Bildung und Gebet für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Zudem sollen Orte der Begegnung und des gottesdienstlichen Miteinanders gepflegt werden.

Die Gemeinschaft stand auch im Zentrum der Predigt von Bischof Gmür. Die Geschichte des Basler Münsters treibe in vielen Aspekten einem die Schamröte in den Kopf. So habe es in den tausend Jahren viel Auf und Ab in Streit und Auseinandersetzungen gegeben. Jesus, der sich als Mensch erniedrigt hat, sei den Weg der Gemeinschaft gegangen. «Es ist gut, wenn Katholikinnen und Katholiken sich erniedrigen vor der Zeugenschaft reformierter Christen», sagte Gmür. Dies gilt ebenso umgekehrt. Sich vor dem anderen zu erniedrigen, zu verneigen ermögliche es, ihm zuzuhören. Den Kern der Absichtserklärung formulierte er so: «Wir wollen aufeinander hören und Wege miteinander gehen.»

Musikalische Akzente setzten die Basler Münsterkantorei, das Capriccio Barockorchester und Münsterorganist Andreas Liebig.

Regula Vogt-Kohler