Wo einst die Quartierkirche St. Christophorus stand, entsteht eine neue Überbauung mit Wohnungen, Vereinslokalitäten, Kindergärten und einem Andachtsraum. | © Fotos: Regula Vogt-Kohler
Wo einst die Quartierkirche St. Christophorus stand, entsteht eine neue Überbauung mit Wohnungen, Vereinslokalitäten, Kindergärten und einem Andachtsraum. | © Fotos: Regula Vogt-Kohler
23.08.2018 – Aktuell

Noch dauert es, bis in Don Bosco die Musik spielt

Während es in Don Bosco harzt, geht es beim Bauprojekt Christophorus vorwärts

Zwei Bauvorhaben der Römisch-Katholischen Kirche in Basel-Stadt (RKK BS) kommen in unterschiedlichem Tempo voran. Eine Einsprache blockiert (noch) den Umbau von Don Bosco zu einem Konzertsaal. Im Projekt Christophorus beginnen schon bald die Hochbauarbeiten.

Wo seit fünf Jahren keine Gottesdienste mehr stattfinden, sollen künftig klassische Klänge ertönen. Bis jedoch in der ehemaligen römisch-katholischen Kirche Don Bosco im Basler Breitequartier Musik erklingen wird, dürfte noch viel Wasser den nahen Rhein herunterfliessen. Wegen Einsprachen zum Umbau des Sakralbaus zu einem Musikzentrum mit Proberäumen und einem Konzertsaal ist Geduld angesagt. Im Moment ist die dritte Baueingabe hängig, seit dem 8. August läuft die vierwöchige Einsprachefrist. Bei der RKK BS und den Orchestern, welche die umgebauten Kirchenräumlichkeiten nutzen wollen, hofft man nun, dass die Frist diesmal ungenutzt verstreichen wird.

Finanzierung schnell gesichert

Im Projekt Don Bosco ist derzeit Warten auf grünes Licht angesagt. | © Regula Vogt-Kohler

Bereits seit mehr als drei Jahren ist das Projekt unterwegs, Stolpersteine gab es in unterschiedlichen Bereichen. So sei es am Anfang schwierig gewesen, das Vorhaben mit einem Vertrag zwischen der RKK BS und den neuen Nutzern rechtlich aufzugleisen, berichtete Bruno Chiavi, Projektleiter Bau bei der RKK BS und Mitglied des Vereins Kulturzentrum Don Bosco. Unerwartet schnell über die Bühne ging hingegen die Beschaffung der finanziellen Mittel von rund 7,7 Millionen Franken. Schnell waren Gönner zur Stelle, was dem Architekten erlaubt habe, das Projekt voranzutreiben. Mit der Einsprache von zwei Anwohnern kam dann aber Sand ins Getriebe.

Unterdessen hängt am Zaun entlang der Eptingerstrasse die Publikation der dritten Baueingabe. Diese beinhaltet eine reduzierte Variante des Steins des Anstosses, eines Anbaus. Konkret soll die an den Chor angebaute Sakristei in Richtung Rhein verlängert werden. Parallel dazu ist die bis jetzt von allen Instanzen zurückgewiesene Einsprache gegen das erste Baugesuch am Appellationsgericht hängig. Bruno Chiavi zeigte sich gegenüber «Kirche heute» verhalten optimistisch. Immerhin hätten die Einsprecher im Gespräch signalisiert, dass sie sich mit einer Reduktion des Anbaus abfinden könnten. Gibt es dieses Mal grünes Licht, könnten die Bauarbeiten Ende Jahr beginnen.

Bauarbeiten in St. Christophorus

Bereits am Werk sind die Baumaschinen in Kleinhüningen auf dem Areal von St. Christophorus. Nach dem Rückbau der Quartierkirche und der weiteren Gebäude folgt nun der Aushub. Voraussichtlich Mitte September beginnen die Arbeiten für den Hochbau, und für die zweite Hälfte Oktober ist die Grundsteinlegung für das Vorzeigeprojekt der RKK BS vorgesehen.

Entlang der Kleinhüningeranlage wird eine Überbauung mit gemischter Nutzung entstehen. Für das neue Kirchenzentrum St. Christophorus bewilligte die Synode im November 2017 einen Ausführungskredit von 18,5 Millionen Franken. Neben dem eigentlichen Kirchenzentrum mit Kapelle, Saal und Vereinsräumen umfasst das Projekt 22 Wohnungen zur allgemeinen Vermietung, 16 Alterswohnungen, die von der Trägerschaft des benachbarten Pflegewohnheims käuflich erworben werden, sowie zwei Kindergärten.

Regula Vogt-Kohler