70 Personen liessen sich am Sitz des Katholischen Frauenbunds in Basel über die Junia-Initiative orientieren. 
| © Ruth Meyer
70 Personen liessen sich am Sitz des Katholischen Frauenbunds in Basel über die Junia-Initiative orientieren. | © Ruth Meyer
26.02.2020 – Aktuell

Die Junia-Initiative bekommt Gesichter

Ein Dutzend Frauen erklärt sich zu einer sakramentalen Sendung bereit

Zwölf bewährte Seelsorgerinnen aus den drei Deutschschweizer Bistümern erklären sich öffentlich zu einer sakramentalen Sendung durch ihren Bischof bereit. Die Initiantinnen der Junia-Initiative erstrecken den Termin für den Vorschlag an die Bischöfe um ein Jahr auf den 17. Mai 2021.

70 Personen, grösstenteils Frauen, liessen sich am 18. Februar am Sitz des Katholischen Frauenbunds in Basel über die Junia-Initiative informieren. Angekündigt war ein Info- und Begegnungsabend für Gläubige aus dem Pastoralraum Basel-Stadt und weitere Interessierte. Die wichtigste Neuigkeit: Bisher sind es 13 Frauen aus den drei Bistümern Basel, Chur und St. Gallen sowie eine Frau aus Österreich, die sich zu einer sakramentalen Sendung berufen fühlen, darin von mindestens sieben Gläubigen unterstützt werden und bereit sind, sich für eine Beauftragung ihrem Bischof vorschlagen zu lassen. Zurzeit sind zwölf von ihnen mit Namen und Bild auf juniainitiative.com veröffentlicht, eine weitere hat ihre Bereitschaft gegenüber der Initiative erklärt. Aus dem Raum Nordwestschweiz sind darunter die freiberufliche Theologin Hildegard Schmittfull vom Katharina-Werk, die Pfarreiseelsorgerinnen Dorothee Becker und Anne Lauer von der Pfarrei Heiliggeist Basel, die Exerzitienleiterin Sylvia Laumen vom Katharina-Werk und die Pfarreiseelsorgerin Barbara Metzner vom Pastoralraum Region Laufenburg.

Die Junia-Initiative strebt an, sakramentale Beauftragungen insbesondere von bewährten Frauen durch die Bischöfe zu ermöglichen. Es geht dabei um die Sakramente Versöhnung, Krankensalbung, Taufe und Eucharistie. Nach dem Konzept der Initiative kann sich die Sendung auf einzelne Sakramente beschränken, für die sich eine Bewerberin berufen fühlt und für die in ihrer Pfarrei oder Gemeinschaft besonderer Bedarf besteht. Es soll aber durchaus auch die Möglichkeit geben, dass eine Frau – je nach ihrer Berufung – die Beauftragung erhält, alle Sakramente zu spenden.

Ein «Junia-Jahr» bis 17. Mai 2021

Bei der Lancierung der Junia-Initiative durch Priorin Irene Gassmann vom Benediktinerinnenkloster Fahr am 3. Oktober 2019 im Rahmen eines Podiums mit Bischof Felix Gmür in Rom wurde angekündigt, die Namen der Frauen am nächsten 17. Mai – dem Gedenktag der im Römerbrief genannten Apostelin Junia – den Bischöfen zu übergeben. Am Infotag in Basel gaben die Initiantinnen bekannt, dass sie diesen Termin um ein Jahr erstrecken. Das so gewonnene «Junia-Jahr des Glaubens und der Erneuerung der Kirche» soll genutzt werden, um die Junia-Initiative weiter bekannt zu machen. Ziel ist es, dass die Frauen von ihren Pfarreien oder Gemeinschaften offiziell vorgeschlagen werden. Diese Vorschläge sollen nun am 17. Mai 2021 den Bischöfen übergeben werden.

Zudem sollen theologische Fragen rund um das Modell der sakramentalen Sendung geklärt werden. Am Samstag, 7. März, wird an einem Gespräch an der Universität Luzern (Raum 3B58, 9.30 bis 16 Uhr) diskutiert, welche Formen der Sendung und Beauftragung als Modell für eine zukunftsfähige und glaubwürdige Kirche denkbar sind.

Christian von Arx

Weitere Informationen: juniainitiative.com

 

Sie sprachen am Info- und Begegnungstag in Basel zur Junia-Initiative (von links): Pfarrer Marc-André Wemmer, die Theologinnen Béatrice Bowald, Dorothee Becker, Monika Hungerbühler, Anne Lauer sowie Josef Jeker, Präsident des Vereins Kirchliche Gleichstellung. | © Ruth Meyer