26.11.2018 – Welt

Mertes kritisiert Kardinal Müller

Der Jesuit Klaus Mertes hat Kardinal Gerhard Ludwig Müller «klerikale Dünkel» vorgeworfen. Die ungewöhnlich scharfe Kritik ist eine Reaktion auf Äusserungen Müllers zur Missbrauchsproblematik. Die Bereitschaft vieler Mitarbeiter, für die Kirche die Kohlen aus dem Feuer zu holen, komme an ihr Ende, sagte Mertes an der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Wer «absurde Interviews» eines Nuntius oder Kardinals lesen müsse, «den packen eben irgendwann auch Trauer und Zorn». In einem Interview mit dem Portal katholisch.de bezeichnete Mertes Aussagen zur Kirchenkrise als «zum Dogma geronnene klerikale Dünkel». Mertes hatte 2010 als damaliger Leiter des Berliner Canisius-Kollegs Fälle von Missbrauch an der Schule öffentlich gemacht und eine Debatte in Gang gesetzt.