Kirche in Not

Die weltweite Missbrauchsgeschichte setzt der Kirche zu. Man mag darüber gar nicht mehr sprechen. Aber die Reaktion der offiziellen Kirche hierarchisch aufwärts gibt zu reden! Man spricht und plant, wie fürderhin Missbrauchsfälle zu behandeln sind. Gut so. Man nimmt aber getrost unbestimmt viele weitere Fälle in Kauf, weil man sich um die Frage drückt: Was läuft in der Kirche schief, was konnte diese Katastrophe bis hinein ins Kardinalskollegium auslösen. Steht der Männlichkeitswahn im Wege, um die Frage, wie es die Kirche mit den Menschenrechten hat, anzugehen. Das will heissen, vorbehaltlos die längst bekannten Probleme nicht mit Flickwerk vor sich hinschieben, sondern sie beim Namen nennen, menschenwürdig und damit gottgefällig lösen. Allerdings ist Papst Franziskus um seine Belegschaft nicht zu beneiden. Aber wenn jetzt umgehend nichts geschieht, werden «die Pforten der Hölle die Petruskirche vielleicht doch überwältigen», was gemäss Bibel nicht vorgesehen wär.

Willy Bucheli, Basel