Die Basler Predigerkirche entstand im 13. Jahrhundert als Klosterkirche des Dominikanerordens. | © Regula Vogt-Kohler
Die Basler Predigerkirche entstand im 13. Jahrhundert als Klosterkirche des Dominikanerordens. | © Regula Vogt-Kohler
07.02.2019 – Aktuell

Jubiläum mit Musik, Rosen und einem neuen Totentanz

750 Jahre Basler Predigerkirche: Im Februar steht die Musik im Zentrum

Am 9. September 1269 weihte Albertus Magnus, Dominikaner, Bischof und Universalgelehrter, die Kirche des 1233 in Basel gegründeten Predigerklosters endgültig ein. Unter dem Motto «Nach vorn erinnern» feiert die Predigerkirche ihr Jubiläum mit einem vielfältigen Programm.

Klosterkirche, Fruchtschütte, Salzlager, Raum für Armenspeisungen und Seelsorge – das Gebäude, das seit 1876 der Christkatholischen Kirchgemeinde als Kirche zur Verfügung steht, hat eine ebenso lange wie bewegte Vergangenheit. Heute ist die Predigerkirche nicht nur ein Ort der Liturgie, sondern als Schauplatz von Konzerten und weiteren Veranstaltungen ein kulturelles Zentrum. «Das Jubiläum will über das Jahr 2019 an die Traditionen des Gebäudes erinnern und diese zeitgenössisch weiterentwickeln», heisst es im Programm zu «750 Jahre Predigerkirche Basel».

Nach dem Auftakt mit einem Neujahrsessen für benachteiligte Menschen steht der Februar ganz im Zeichen der Musik. Dem Motto «Nach vorn erinnern» entsprechend kommen historische und zeitgenössische Stücke zur Aufführung. So sind am Sonntag, 10. Februar, 17 Uhr, in der Reihe Abendmusiken Werke von Mikołaj Zieleński (um 1560–1620) zu hören. Ein besonderes Highlight ist für Sonntag, 17. Februar, 17 Uhr, vorgesehen: Jörg-Andreas Böttcher spielt auf allen vier Orgeln. Fasnächtliche Töne erklingen im Sonntagsgottesdienst vor dem Basler Morgenstreich (Sonntag, 10. März, 10 Uhr) und am Aeschestraich (Freitag, 15. März, 18 Uhr).

Im März wird die Predigerkirche zur Rosenkirche. Am vierten Fastensonntag, dem sogenannten Rosensonntag, der die Mitte der Fastenzeit markiert, werden die bei der Predigerkirche frisch gepflanzten Rosen gesegnet (Sonntag, 31. März, 17 Uhr). Die Rose ist in der christlichen Symbolik ein Sinnbild für Christus, sie steht aber auch für die Gottesmutter Maria. Die Pflanzung ist damit nicht nur ein Beitrag zur Stadtbegrünung, sondern nimmt auch Bezug darauf, dass die Basler Predigerkirche wie das Münster Maria geweiht ist. Der ökumenische Festgottesdienst zum Jubiläum findet am Sonntag, 8. September, 10 Uhr, statt.

Das Motto «Nach vorne erinnern» erstreckt sich auch auf den berühmten Basler Totentanz, der 1440 als Malerei auf den Mauern des damaligen Klosterfriedhofs entstand. Das dem Maler Konrad Witz oder einem Künstler aus seinem Umkreis zugeschriebene monumentale Bild zeigte einen Reigen zwischen dem Tod und Menschen jeden Alters und Standes und ermahnt angesichts der allgegenwärtigen Vergänglichkeit, sich auf das Sterben vorzubereiten. 1805 zerstörten Anwohner in einer Abbruchaktion das Kunstdenkmal, von dem nur wenige Fragmente erhalten sind. In einer Revue, die am 31. Oktober zur Welturaufführung gelangen wird, soll der Basler Totentanz in einer zeitgenössischen Interpretation wieder auferstehen.

Regula Vogt-Kohler

 

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