09.07.2018 – Glossar

Was ist …

… interreligiöser Dialog?

Beim Gespräch zwischen den christlichen Kirchen spricht man von Ökumene. Weil sich die Kirchen seit dem letzten Jahrhundert einig sind, dass sie alle zur einen Kirche Jesu Christi gehören, ist in der Ökumene die Einheit der Christen das Ziel. Das Verhältnis der Religionen zueinander ist noch stärker durch eine lange Geschichte von Feindschaften und Kriegen geprägt als jenes unter den Kirchen. Die eher von Gleichgültigkeit geprägte Toleranz wandelt sich schrittweise zu Neugier und respektvollem Dialog. Ein erstes Ziel besteht im Verstehen, was den je andern wichtig ist. Ein weiteres in gemeinsamen Engagements zugunsten der Mitmenschen. In der römisch-katholischen ­Kirche begann die positive Zuwendung zu den andern Religionen 1965 mit Nostra Aetate, der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils über das Verhältnis zu den nichtchristlichen Religionen. Hier wurde erstmals nicht mehr von den ungläubigen Heiden gesprochen, sondern «dass die anderen Religionen nicht selten einen Strahl jener Wahrheit erkennen lassen, die alle Menschen erleuchtet.»