12.08.2020 – Schweiz

Für Bischof Markus Büchel ist die Instruktion «klerikal verengt»

Der St. Galler Bischof Markus Büchel schliesst sich der Stellungnahme seines Basler Kollegen Felix Gmür zur Instruktion der Klerus-Kongregation an. In einem Schreiben an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bistums nennt der Bischof das Papier aus Rom «klerikal verengt». Büchel will am Kurs des Bistums St. Gallen festhalten. Dort gebe es «seit Jahren einen verantworteten Weg im Zusammenspiel von hauptamtlich tätigen, theologisch ausgebildeten Frauen und Männern (Laien, Ordensleute und Kleriker)», wie er schreibt. Büchel bekennt sich auch zum dualen System: «Die Kirchgemeinden werden seit über zweihundert Jahren von gewählten Kirchbürgerinnen und Kirchbürgern verantwortlich verwaltet. Diesen Weg gehen wir weiter.»

Wie der Bischof von Basel kann auch der St. Galler Bischof der Instruktion etwas Positives abgewinnen. Büchel würdigt etwa den Passus, wonach «der Dienst des Priesters in unserer Kirche unentbehrlich ist». Jede Struktur müsse so gestaltet sein, dass das Evangelium bei den Menschen ankomme. Auch sei «die Nähe zu den Menschen wichtig», die in der Pastoral immer neu gesucht werden müsse. Zudem würdigt Büchel den missionarischen Auftrag der Kirche, den die Instruktion betone.

Laut dem Pastoralsoziologischen Institut St. Gallen (SPI) haben sich die Wege im Bistum Basel und im Bistum St. Gallen ähnlich entwickelt. «Seit 1983 sei im Bistum St. Gallen der Anteil der Diözesanpriester an den Pfarreiseelsorgenden von 80 Prozent auf gerade noch 20 Prozent zurückgegangen», schreibt das SPI in einer Untersuchung.

kath.ch/kh