Metropolit Nicolas Antiba aus Damaskus mit Andreas Bau­meister, Präsident 
des Schweizerischen Heiligland-Vereins, 
an der Generalversammlung in Aesch. | © zVg
Metropolit Nicolas Antiba aus Damaskus mit Andreas Bau­meister, Präsident des Schweizerischen Heiligland-Vereins, an der Generalversammlung in Aesch. | © zVg
24.09.2018 – Aktuell

Hoffnung auf ein Syrien nach dem Krieg

Andreas Baumeister ist Präsident des Schweizerischen Heiligland-Vereins

An der ordentlichen Generalversammlung 2018 des Schweizerischen Heiligland-Vereins in Aesch wurden Andreas Baumeister (Aesch) zum Präsidenten und Ludwig ­Spirig-Huber (Bern) zum Vizepräsidenten gewählt. Seit einem Jahr hatten die beiden den Verein als Co-Präsidenten geführt.

Als Gast referierte Metropolit Nicolas Antiba, Patriachalvikar der griechisch-katholisch melkitischen Kirche aus Damaskus (Syrien), an der Generalversammlung über die pre­käre Lage der Christinnen und Christen in seiner Heimat. Bischof Antiba berichtete von Gewalt, Entführungen und Terror von islamistischen Rebellengruppen, die sich in den letzten beiden Jahren gezielt auch gegen christliche Dörfer und Einrichtungen, ins­besondere in seiner ehemaligen Diözese Hauran in Südsyrien richtete. Diese Gewalt zielte auf die systematische Vertreibung der christlichen Bevölkerung aus einem der Ursprungsländer des Christentums. Der Me­tropolit kritisierte den Westen, welcher der systematischen Gewalt in Syrien keinen Einhalt gebiete und die Waffenlieferungen durch die Türkei und durch arabische Länder an die verschiedenen Kriegsparteien weiter toleriere.

Das östliche Christentum, das zu verschwinden drohe, stehe in dieser Region für Freiheit, Humanität und Pluralität. Die Zahl junger Muslime, die heimlich zum Christentum konvertierten würden, weil sie ihre Geburtsreligion als unglaubwürdig erlebten, nehme zu, berichtete der Bischof. Besonders viele junge Christinnen und Christen besuchten das Gebet für den Frieden in der griechisch-melkitischen Kathedrale in Damaskus, das er jeden Sonntagabend anbiete.

Metropolit Antiba dankte dem Schweizerischen Heiligland-Verein für die jahrelange Unterstützung, die Landwirtschaftsprojekte, Wiederaufbauprojekte und Nothilfe für Hilfsbedürftige ermögliche. «Trotz allem bin ich voller Hoffnung auf ein Syrien nach dem Krieg», beschloss er seinen Vortrag.

Die Generalversammlung fand am 17. September im katholischen Pfarreiheim in Aesch BL statt. Der neue Präsident Andreas Baumeister (58), wohnhaft in Liestal, arbeitet seit drei Jahren in Aesch als Pastoralassistent im Seelsorgeverband Angenstein. Dass er das Präsidium des Schweizerischen Heiligland-Vereins nun allein führen würde, war bereits vor einem Jahr bei der Übernahme des Co-Präsidiums zusammen mit Ludwig Spirig-Huber so geplant.

shlv/kh